Mit 16 gewann sie Millionen – dann folgte der Absturz

Callie Rogers, die 2003 mit nur 16 Jahren Großbritanniens jüngste Lottogewinnerin wurde, erlebte in den letzten 21 Jahren einen steilen Aufstieg – gefolgt von einem tiefen Fall.

Mit fast 1,9 Millionen Pfund (rund 2,2 Millionen Euro) auf dem Konto schien ihr Leben auf den ersten Blick perfekt: Sie konnte sich ein Haus und ein Auto leisten, obwohl sie noch nicht einmal einen Führerschein besaß, wie die "Bild" berichtet. Außerdem gab sie rund 370.000 Euro für Kleidung und etwa 21.000 Euro für Schönheitsoperationen aus. Doch heute ist sie pleite und blickt auf schwierige Jahre zurück.

Konto leer, angebliche Freunde weg

Rogers' Leben änderte sich über Nacht, als sie von einem unbekannten Teenager zu einer nationalen Berühmtheit wurde. Der plötzliche Reichtum und Ruhm überforderten sie. Sie fühlte sich isoliert, weil sie nicht wusste, wem sie vertrauen konnte.

"Ich wünschte, ich wäre bei dem Gewinn etwas älter gewesen", sagt die heute 37-Jährige. Freunde, die sich nach ihrem Gewinn bei ihr einschmeichelten, verließen sie, als das Geld knapp wurde. Um ihre Einsamkeit und die zerbrochenen Beziehungen zu verarbeiten, versuchte sie mehrmals, sich das Leben zu nehmen.

Sie fordert eine Altersgrenze für Lotto-Spieler

Doch nicht nur emotional, auch körperlich musste Rogers schwere Rückschläge verkraften. 2018 wurde sie bei einer Partynacht von zwei Frauen brutal verprügelt und erlitt dabei bleibende Augenschäden. Drei Jahre später verlor sie ihren Führerschein, nachdem sie unter dem Einfluss von Kokain Auto gefahren war.

Der finanzielle Absturz war für sie eine harte Lektion: "Lotteriegesellschaften sollten eine Altersgrenze für Spieler festlegen", betont sie. Sie ist überzeugt, dass es für sie besser gewesen wäre, den Gewinn später im Leben zu erhalten.

Heute hat sie ihren Frieden gefunden

Heute führt Callie Rogers ein bodenständiges Leben. Sie ist Mutter von fünf Kindern und macht eine Ausbildung zur Krankenpflegerin. Trotz aller Rückschläge sieht sie heute die positiven Seiten: "Obwohl ich alles verloren habe, habe ich meinen Frieden gefunden."

Mit ihrer Bekanntheit tut sie sich aber nach wie vor schwer. "Der Lottogewinn wird immer wieder hervorgeholt, sogar bei Vorstellungsgesprächen", berichtet sie.

Etwas bedauert sie

Ein kleiner Lichtblick in der turbulenten Zeit war die Wiederbegegnung mit ihrem leiblichen Vater, zu dem sie nach dem Lottogewinn den Kontakt wiederfand. Bis zu seinem Tod pflegte sie ein gutes Verhältnis zu ihm. Jetzt, wo sie keine Millionen mehr hat, kann sie auch in der Liebe entspannter sein. Sie kann sich sicher sein, dass ihr heutiger Partner nicht wegen ihres früheren Reichtums an ihrer Seite ist.

Ein Rest an Bedauern bleibt trotzdem: "Manchmal wünschte ich mir, ich hätte noch etwas von den Millionen übrig, um meinem schwerbehinderten Kind besser helfen zu können."