Politik
150-Euro-Sager der Ministerin empört weiter
Die Aussage der FPÖ-Ministerin Hartinger-Klein schlägt nach wie vor hohe Wellen. Während es im Netz laut wird, verharrt sie selbst in Schweigen.
In einem TV-Interview beantwortete Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) am Dienstag die Frage, ob man mit 150 Euro im Monat leben könne, mit den Worten: "Wenn man die Wohnung auch noch bekommt, dann sicher." Mit dieser Aussage sorgte die Ministerin für einen Riesenwirbel. Nicht nur aus den Reihen der Opposition – Max Lercher von der SPÖ unterstellte ihr, weltfremd zu sein und BZÖ-Kärnten Obmann Helmut Nikel forderte ihren Rücktritt – kam ordentlich Kritik, vor allem aus der Bevölkerung kommt Unverständnis und Empörung ob der "weltfremden Ansichten" der Ministerin.
Die Kommentare der "Heute"-Leser machen den Unmut der Österreicher deutlich: Solche Worte seien kaum zu fassen. Mit 150 Euro im Monat könne niemand leben, sind sich alle einig. Viele fragen sich, wie sich ausgerechnet eine Person, die offensichtlich keine Ahnung davon hat, wie der Großteil der Österreicher tagtäglich den Alltag meistert, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz nennen kann.
Fassungslosigkeit
"Mit 150 Euro kommt man aus, wenn man sich jeden Tag von Cornflakes ernährt", "Das soll sie mal vorzeigen", "Das aus dem Munde einer Sozialministerin! Die Dame gehört sofort aus ihrem Amt entfernt. Wenn die anderen Minister in ihren Ressorts genauso weltfremd und menschenverachtend ticken und das die Linie von Basti und Heinzi ist, dann 'Gute Nacht, Österreich!' oder "Eine Beleidigung an alle fleißig arbeitenden Menschen" lauten nur wenige der zahlreiche Kommentare zum umstrittenen Sager von Hartinger-Klein.
Laut unserer Umfrage (Stand: 28.7., 20.15 Uhr, 3.945 Teilnehmer) würden zudem 32 Prozent befürworten, dass die Ministerin ihren Posten räumt, während 30 Prozent nicht glauben können, dass solche Worte aus dem Munde der Sozialministerin kommen.
Die 62-Jährige hat sich seit dem Fauxpas am Dienstag übrigens nicht mehr dazu geäußert. Auch Parteikollegen glänzen mit Schweigen, während die Opposition den peinlichen Patzer zum Anlass nimmt, um gegen die Regierung auszuteilen.
(red)