"Kenne diese Gefühle nicht"
Missy May musste sich schlechte Gefühle antrainieren
Die Schauspielerei ist nicht immer leicht. Auch erfahrene Darsteller wie Missy May müssen sich manchmal unangenehme Dinge aneignen.
Am 25. Jänner feierte das Stück "South Pacific" in Baden Premiere. Das Stadttheater Baden zeigt das Musical, welches auf zwei Kurzgeschichten von James A. Michener († 1997) aus seinem Werk "Tales of the South Pacific" basiert, erstmals in Österreich als voll szenische Produktion.
Für Hauptdarstellerin Missy May (38), die die Krankenschwester Nellie Forbush verkörpert, ist es etwas ganz Besonderes: "Es war immer ein großer Traum von mir, diese Rolle zu spielen. Ich habe immer gehofft, dass das Stück nach Österreich kommt. Ich versuche der Rolle einfach etwas von mir zu geben", schwärmt May im "Heute"-Talk.
Verbotene Liebe und Vorurteile
Nellie arbeitet als Krakenschwester und ist während dem Zweiten Weltkrieg auf einer südpazifischen Insel stationiert. Dort verliebt sie sich unsterblich in den Gutsbesitzer Emile (Gezim Berisha), als er ihr einen Heiratsantrag macht, scheint das Glück perfekt.
Doch Emile ist nicht alleine, mit in seine Ehe bringt er zwei Kinder, die er mit einer Polynesin teilt. Für Nellie ist es eine Katastrophe: "Am Anfang kommt sie so naiv und fröhlich rüber, hat aber eine sehr rassistische Erziehung genossen, ohne dass sie es wusste", erklärt May das Zögern ihrer Figur.
Auch der dort stationierte Lieutenant Joe Cable (Dominik Hees) verliebt sich in eine Inselbewohnerin, heiratet sie aber aufgrund seiner eigenen Vorurteile nicht.
Als Émile und Joe sich auf eine gefährliche Mission begeben, aus der nur Émile zurückkehrt, überdenkt Nellie ihre Vorurteile. Wird sie sich auf den Familienvater einlassen?
„Ich hab überhaupt keine Vorurteile“
Für die Österreicherin war es ungewohnt, in die Rolle einer voreingenommenen Person zu schlüpfen: "Ich hab überhaupt keine Vorurteile, bin aber auch nicht so erzogen worden. Ich bin sehr frei erzogen worden. Mit der Rolle hab ich in ein neues Bild hineinschauen müssen, weil ich das gar nicht kenne", erklärt die Schauspielerin.
"Ich hab mit dem Regisseur ganz lange darüber gesprochen. Ich kenne diese Gefühle nicht. Ich musste die mir jetzt antrainieren, um sie so gut wie möglich spielen zu können. Da musste ich eine Tiefe entwickeln, die mich auch sehr nachdenklich gemacht hat".
Kein Platz für Rassismus
Die Botschaft des Musicals ist klar: "Im Endeffekt ist die Botschaft des Musicals, dass man Rassismus über Board werfen kann, wenn Liebe da ist. Die Nelly hat eine wahnsinnig schöne Entwicklung. Das find ich auch so besonders an der Rolle. Das ist sehr schön zu spielen, gerade in der heutigen Zeit, wo das Thema eigentlich wieder allgegenwärtig ist. Ihre Entwicklung symbolisiert die Hoffnung auf Veränderung", so May.
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Auf den Punkt gebracht
- Missy May spielt die Hauptdarstellerin im Musical "South Pacific", das am 25. Januar im Stadttheater Baden Premiere feiert.
- Das Musical, das auf Kurzgeschichten von James A. Michener basiert, thematisiert verbotene Liebe und Vorurteile und vermittelt die Botschaft, dass Liebe Rassismus überwinden kann.