Botschafter kollabierte
Ministerin Zadić kommt zu spät zum Bierlein-Begräbnis
Die Spitze der Republik verabschiedete sich am Freitag von Alt-Kanzlerin Brigitte Bierlein. Grünen-Ministerin Zadić kam erst nach Beginn der Messe.
Es war ein würdiges Requiem für Ex-Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein am Freitag im Wiener Stephansdom. Ab 11 Uhr nahm das offizielle Österreich Abschied von der Spitzen-Juristin, die vergangene Woche mit 74 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben war.
Zadic mit Verspätung
Die Regierung war von Bundeskanzler abwärts gut vertreten, doch eine Ministerin kam erst nach Start der Messe: die Grüne Justizministerin Alma Zadić. Als sie im Dom eintraf, hatte Kardinal Christoph Schönborn längst mit den Feierlichkeiten begonnen. So konnte Zadić auch nicht bei den übrigen Regierungsmitgliedern Platz nehmen, sondern saß in einer der hinteren Reihen im Dom.
Botschafter mit Kreislaufschwäche
Auch zu einem weiteren Zwischenfall kam es in der Folge: Der türkische Botschafter Ozan Ceyhun kollabierte im Steffl, musste nach draußen gebracht werden. An der frischen Luft besserte sich sein Zustand rasch wieder, medizinisches Personal versorgte ihn und dann konnte der Diplomat gegen Ende des Mozart-Requiems auch wieder zurück in den Dom.
"Sie hat ihr Land geliebt"
Bundeskanzler Karl Nehammer würdigte Brigitte Bierlein in seiner Ansprache dann als treue Staatsdienerin: "Brigitte Bierlein war sowohl Weltbürgerin als auch eine echte Wienerin. Sie hat ihre Heimatstadt und ihr Land geliebt. Und sie war offen für Veränderung und den Wandel, den jede liberale Demokratie durchlebt."
Ehrengrab am Zentralfriedhof
Freitagnachmittag findet die erste und bisher einzige Kanzlerin Österreichs in einem Ehrengrab ihre letzte Ruhe. Den Schlusspunkt ihres Lebens zelebriert Pater Stefan Reuffurth, Pfarrer der Gemeinde Ober St. Veit und geistiger Beistand Bierleins auf der letzten Etappe ihres Lebens.