Straßenname für Ex-Kanzlerin?
Kanzler kündigt an: Staatliches Begräbnis für Bierlein
Nach dem plötzlichen Tod von Brigitte Bierlein gibt es ein staatliches Begräbnis für die Ex-Kanzlerin. Das bestätigte nun Kanzler Karl Nehammer (VP).
Österreich trauert um seine erste Kanzlerin: Die Nachricht hatte am Montag das ganze Land betroffen gemacht. Brigitte Bierlein war nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Seither wehen die Flaggen im Land auf halbmast.
Nun kündigte Kanzler Karl Nehammer an, dass Brigitte Bierlein ein "staatliches Begräbnis mit allen Ehren der Republik" bekommen soll – "weil sie sich es verdient hat. Sie ist in die Geschichte der Republik eingegangen."
Das staatliche Begräbnis ist jene Art von Ehren-Begräbnis, die ihr protokollarisch zusteht. Zum Unterschied: Ein Staatsbegräbnis im klassischen Wortsinn ist nur vorgesehen, wenn hohe Amtsträger der Republik im Amt versterben – letztmalig war das bei Bundespräsident Thomas Klestil der Fall.
Bierlein-Platz oder -Straße für Kanzlerin
Übrigens: Die Idee, dass nun eine Straße oder ein Platz nach ihr benannt werden soll, begrüßt der Kanzler. Ein Beschluss dafür sei zwar Ländersache, aber persönlich wäre er sehr dafür. "Selbstverständlich!"
Brigitte Bierlein wurde vor ziemlich genau fünf Jahren als Kanzlerin angelobt, stand 218 Tage an der Regierungsspitze – ihre Amtszeit endete am 7. Jänner 2020. Vor ihrer Ernennung als Kanzlerin hatte sie eine beispiellose juristische Karriere gemacht: Vom Bezirksgericht Innere Stadt in Wien über die Staatsanwaltschaft Wien, dem Bundesministerium für Justiz und der Generalprokuratur wurde sie schließlich Verfassungsrichterin. 2002 wurde sie als erste Frau Vizepräsidentin und 2019 als erste Frau Präsidentin des VfGH.