Politik

Rauch wird vor laufender Kamera plötzlich emotional

Gesundheitsminister Johannes Rauch gab bei seiner Präsentation des neuen Eltern-Kind-Passes auch einen emotionalen Einblick in sein Privatleben.

Roman Palman
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    v.l.: <strong>Johannes Rauch</strong> (Grüne), <strong>Susanne Raab</strong>&nbsp;und <strong>Florian Tursky</strong> (beide ÖVP) bei der Ministerrat-Präsentation des neuen Eltern-Kind-Passes am 16.11.2022.
    v.l.: Johannes Rauch (Grüne), Susanne Raab und Florian Tursky (beide ÖVP) bei der Ministerrat-Präsentation des neuen Eltern-Kind-Passes am 16.11.2022.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Der Ministerrat am heutigen Mittwoch hatte es in sich. Noch vor dem eigentlichen Presseauftritt der Minister preschte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP, 50) vor: Er sei "beunruhigt und schockiert" über den Raketen-Einschlag in Polen, so der Regierungschef, der auch die russischen Angriffe auf zivile Ziele in der gesamten Ukraine deutlich als "Kriegsverbrechen" verurteilte.

    Dann die Ansage, die in Kiew vermutlich niemand hören will: "Österreich wird sich so rasch als möglich dafür einsetzen, dass es einen Waffenstillstand gibt". Ein solcher hätte aber nur für die Russen Vorteile, die damit Zeit bekämen, sich in den besetzten Gebieten weiter einzuigeln und mit den eingezogenen Reservisten die schwer angeschlagenen Bataillone aufzufüllen.

    Nachdem der Kanzler nach seiner Brandrede abgezogen war, durften Gesundheitsminister Johannes Rauch, Familienministerin Susanne Raab und Finanz-Staatssekretär Florian Tursky über das eigentliche Thema, die Reform des Mutter-Kind-Passes hin zum Eltern-Kind-Pass referieren.

    Dabei wurde Johannes Rauch (Grüne, 63) als zweiter Redner ungewohnt emotional: "Aus Sicht des Gesundheitsministers spreche ich zuerst einmal als Opa, als Großvater: Ein Neugeborenes, und mein Enkel wird jetzt erst ein Jahr, ist was Großartiges und da merkt man erst, wie viel Schutz und wie viel Sorge so ein kleines Baby braucht." Der Mutter-Kind-Pass sei eine "Errungenschaft" und ein "gesundheitspolitischer Meilenstein", der in Österreich zu einer maßgeblichen Reduktion der Kindersterblichkeit geführt habe.

    EU-Millionen für Digitalisierung

    Der neue Eltern-Kind-Pass wird an die modernen Lebensbedingungen angepasst und elektronisch via App erhältlich sein: Das Vorsorgeprogramm für Schwangere und junge Eltern und deren Kinder wird digitalisiert, die Leistungen deutlich erweitert.

    "Teil des Programms werden unter anderem psychosoziale Beratung sowie, ein weiteres Hebammengespräch, eine zusätzliche Ultraschall-Untersuchung und ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene. Auch das Angebot einer Elternberatung sowie einer Ernährungs- und Gesundheitsberatung werden aufgenommen. Für die Digitalisierung des Eltern-Kind-Passes sind einmalig 10 Millionen Euro aus EU-Mitteln vorgesehen", heißt es in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums.

    Väterbeteiligung steigern

    Auch die Väterbeteiligung soll mit der neuen Reform gesteigert werden: "Im Zuge der Elternberatung soll daher vor allem auch informiert werden, wie sich die Väter stärker an der Betreuung der Kinder, z.B. Aufteilen der Karenz und Elternzeit oder auch später im Alltag, beteiligen."

    Mit der Digitalisierung wird die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse deutlich verbessert. Befunde können zwischen behandelnden Ärzten und Hebammen in elektronischer Form leichter weitergegeben werden.

    "Ich freue mich, dass wir die kostenfreien Leistungen, die im Rahmen des Mutter-Kind-Passes erfüllt werden müssen, erweitern und nun einen modernen und digitalisierten Eltern-Kind- Pass vorstellen. [...] So können wir Eltern, insbesondere Frauen, Informationen für Entscheidungen bieten, wen es um partnerschaftliche Aufteilung geht und die Väterbeteiligung steigern", erklärt Familien- und Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP, 38).

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