Feiner Zwirn, Luxus-Uhren

Millionen versteckt – geheimer Benko-Schatz ausgehoben

Der Signa-Pleitier lebt offiziell am Existenzminimum, schwelgte aber bis zu seinem Häfn-Einzug im Luxus. Jetzt fand die Justiz versteckte Millionen.
Newsdesk Heute
30.01.2025, 21:58

Mega-Villen, Luxus-Garderobe und sündteure Uhren – für einen Pleitier, der eigentlich auf das Existenzminimum gepfändet wird, führte René Benko bis zuletzt ein sehr kostspieliges Leben. Seiner Mama Ingeborg sei Dank!

Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger kratzt jeden greifbaren Cent zusammen, hatte dem gefallenen Signa-Gründer bereits an die Wäsche wollen. Mutter musste einspringen, um die teuren Anzüge ihres Juniors zu retten. Sie zahlte rund 78.000 Euro aus dem Vermögen der "Laura Privatstiftung", um die Versteigerung der "umfangreichen Garderobe mit sehr hochwertigen Marken" zu verhindern.

Gegenüber der "Bild" erklärte Jurist Grabenweger vor der Festnahme des 47-Jährigen: "Ingeborg Benko entscheidet allein über die Zu- und Abflüsse der Stiftungsgelder. Sie darf ihrem Sohn schenken, was sie möchte. So kann er weiterhin ein luxuriöses Leben führen, obwohl er vermögenslos ist". Das bringt auch die ehemalige Kindergärtnerin in seinen Fokus: In einem zivilrechtlichen Verfahren will der Insolvenzverwalter erreichen, dass die Rechte von Ingeborg Benko beschnitten werden.

Der Prozessauftakt am Donnerstag war nach rund einer halben Stunde schon wieder vorbei. Mutter Benko selbst war bei dem Termin nicht anwesend.

Benko-Stiftungen im Visier

Ein zentrales Thema sind die Vermögenswerte in Benkos Stiftungen, darunter die österreichische Laura Privatstiftung und die IngBe Stiftung in Liechtenstein. Diese verfügen über beträchtliche Mittel – allein die Laura Privatstiftung über mehrere hundert Millionen Euro. Ein Zugriff auf diese Vermögenswerte ist laut Grabenweger rechtlich jedoch äußerst schwierig.

Millionen versteckt

Bei einer Razzia stieß die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auch noch auf weitere "dezente" Vermögensverstecke des Immo-Jongleurs. In einem Geheimlager an einer anderen Adresse, die nicht zu Benkos bekannten Protz-Domizilen gehört, sollen sündteure Uhren von Marken wie Audemars Piguet im Wert eines mehrfachen Jahresgehalts gefunden worden sein. Das berichtete die "Kronen Zeitung" am Dienstag.

Dazu soll ein Geldspeicher mit knapp 150.000 Euro in bar entdeckt worden sein. Kleingeld für "alltägliche Ausgaben". Alles in allem sollen die gefundenen Werte im Millionenbereich liegen.

Benkos Sammlung exklusiver Zeitmesser wurde von der Republik beschlagnahmt. Um ihren Wert nun genau schätzen zu können, werden Experten des Dorotheums hinzugezogen. Der Versteigerungswert einzelner Chronometer soll im Bereich einer halben Million Euro liegen.

Auch Schwester steht unter Verdacht

Mittlerweile vermuten die Ermittler auch, dass Benkos Schwester jedenfalls teilweise in die mutmaßlich illegalen Machenschaften ihres Bruders involviert gewesen sein könnte. Wie von "Heute" berichtet, erweckt vor allem eine als Fälschung eingestufte Rechte über einen vorgeblichen Waffenverkauf Benkos das Interesse der Justiz. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) geht davon aus, dass die Frau zu einer Straftat beigetragen habe, "indem sie die inhaltlich unrichtige Rechnung auf Anweisung des Genannten erstellte und so die Vorlage an die Staatsanwaltschaft ermöglichte".

Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

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