Niederösterreich

Mietpreise stiegen in NÖ um 8,5 Prozent an

Laut einer Analyse liegen die Preissteigerungen bei Mieten (ohne Energiekosten) in Österreich im Schnitt bei 4,8 % und damit unter der Inflationsrate.

Erich Wessely
Die Mietpreise zogen ordentlich an (Symbolfoto).
Die Mietpreise zogen ordentlich an (Symbolfoto).
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

Die Belastung durch die aktuellen Wohnkosten aus Miete, Kreditrate und Betriebskosten empfinden 45 Prozent der befragten Österreicher als belastend, 18 Prozent fühlen sich sogar sehr belastet.

Damit habe sich der Wert gegenüber 2020 verdoppelt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Integral für "Immoscout24" unter rund 1.000 Österreichern, die zum dritten Mal durchgeführt wurde. Betrachtet man nur die Mieten ohne Energiekosten, so liegt hier die Preissteigerung 2022 gegenüber dem Vorjahr mit durchschnittlich 4,8 Prozent deutlich unter der Inflationsrate, wie eine Datenanalyse von ImmoScout24 zeigt. „Die Mietkosten sind demnach nicht annähernd so stark gestiegen wie andere Wohnkosten. Mieter:innen werden voraussichtlich künftig stärkeres Augenmerk auf energiesparende Rahmenbedingungen legen“, erläutert Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.

Wohnkosten für viele eine hohe Belastung

Unabhängig davon, ob man zur Miete oder im Eigentum wohnt, stellen die laufenden Wohnkosten für die Mehrheit der Befragten eine relativ hohe Belastung dar, die seit dem Vorjahr weiter zugenommen hat. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) gibt zwischen 30 und 50 Prozent des Haushaltsbudgets für das Wohnen aus.

Bei 16 Prozent übersteigt der Wohnkostenanteil am Haushaltsbudget inzwischen die 50 Prozentmarke (2020: 12 Prozent). Besonders stark trifft es Personen, die zur Miete wohnen. Unter ihnen fühlen sich 60 Prozent durch die Mietkosten belastet. Noch stärker empfinden das die Bewohner von Gemeindewohnungen zu mehrheitlich 73 Prozent (2022: 44 Prozent) und Menschen mit einem Einkommen bis 2.000 Euro (66 Prozent). Weniger stark wird die Belastung von Personen wahrgenommen, die im Eigentum wohnen (34 Prozent) oder bereits über 50 Jahre alt sind (38 Prozent).

Am teuersten mietet man in Wien

Die Preise für angebotene Mietwohnungen sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 4,8 Prozent gestiegen und liegen aktuell bei 14,5 Euro pro Quadratmeter. Für eine 70 Quadratmeterwohnung sind damit 1.012 Euro Miete zu zahlen. Am teuersten mietet man in Wien, Tirol, Vorarlberg und Salzburg. Für die Durchschnittswohnung sind hier bis zu 1.150 Euro fällig. Am günstigsten ist nach wie vor der äußerste Osten Österreichs. Im Burgenland müssen Mieter für 70 Quadratmeter durchschnittlich 700 Euro zahlen, in Kärnten, Nieder- und Oberösterreich sowie der Steiermark liegen die Mietpreise bei bis zu 850 Euro.

Starke Steigerung in NÖ, Kärnten und Burgenland

Die stärksten Steigerungen haben im vergangenen Jahr Kärnten mit einem Plus von 13,9 Prozent, das Burgenland mit plus 9,8 Prozent und Niederösterreich mit einem Plus von 8,5 Prozent erlebt. Allerdings liegen die Preise nach wie vor mit 10 bis 12 Euro unter dem österreichischen Schnitt.

Wien führt das Ranking mit den teuersten Mietwohnungen an: 16,4 Euro werden durchschnittlich pro Quadratmeter verlangt, damit sind die Preise 2022 um 5,5 Prozent gestiegen. Ähnlich hoch fallen das Preisplus und die Quadratmeterpreise mit 16 Euro pro Quadratmeter in Tirol, Vorarlberg und Salzburg aus. In der Steiermark und Oberösterreich haben sich die Preise moderater mit einem Anstieg bis zu 2,7 Prozent entwickelt und die Mieten liegen bei 11 bis 12 Euro pro Quadratmeter. „Wir können eine zunehmende Annäherung der Preise in den günstigen zu den teureren Regionen feststellen. Aber der Unterschied beträgt immer noch 6 Euro und ermöglicht Mieter:innen bei wachsenden Remote Arbeitsplätzen auch eine größere Freiheit bei der Standortwahl des neuen Zuhauses“, so Markus Dejmek abschließend.

Über die Umfrage
Für die Umfrage hat Integral im Februar 2023 für ImmoScout24 950 Österreicher:innen von 18 bis 69 Jahren in zwei Onlinebuswellen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung befragt.

Über die Datenanalyse
Die im März 2023 durchgeführte Analyse basiert auf 700.000 Datenpunkten aus den Jahren 2021 und 2022 der auf ImmoScout24.at veröffentlichten Angebotsdaten. Basis sind Bruttomieten, das heißt die Nettomiete plus Betriebskosten und exklusive Heiz- und Stromkosten.

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