Zuckerberg über Corona-Impfung

Meta-CEO gesteht: "Mussten kritische Beiträge löschen"

Mark Zuckerberg erhebt schwere Zensurvorwürfe gegen Joe Bidens Regierung und kritisiert den Umgang mit Facebook während der Corona-Pandemie.

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Meta-CEO gesteht: "Mussten kritische Beiträge löschen"
Meta-Chef Mark Zuckerberg hat den Konzern in den letzten Monaten stark verändert.
REUTERS

Meta-CEO Mark Zuckerberg macht der Regierung von US-Präsident Joe Biden schwere Vorwürfe: In einem Interview mit dem Podcaster Joe Rogan behauptet der Facebook-Gründer, dass der Staat während der Corona-Pandemie "Zensur" ausgeübt habe. Laut seinen Aussagen haben Mitarbeiter Bidens Führungskräfte von Meta telefonisch unter Druck gesetzt, angeschrien, beschimpft – und schließlich dazu aufgefordert, kritische Beiträge zur Covid-Impfung auf Facebook zu entfernen.

Auch habe die Biden-Administration versucht, Meta dazu zu bringen, ein Meme, das suggerierte, dass Menschen, die sich gegen Covid-19 impfen lassen, in Sammelklagen verwickelt werden würden, zu entfernen.

Mark Zuckerberg weigerte sich, Infos zu löschen

"Es war brutal. Sie drängten uns superhart, Sachen zu löschen, die wahr sind. Alles, was besagt, dass Impfstoffe Nebenwirkungen haben könnten, musste grundsätzlich runter", meinte Zuckerberg. Regierungsagenturen sollen gar Untersuchungen einleiten wollen. "Sie waren hinter unserem Unternehmen her", sagt der 40-Jährige.

Doch sein Unternehmen habe sich davon nicht beirren lassen, sagte Zuckerberg weiter. "Im Grunde kam es einfach zu dem Punkt, an dem wir ihnen sagten: ‹Nein, wir werden diese wahre Sache nicht entfernen›."

Neue Richtlinien "beschämend", meint Joe Biden

Meta hatte vor wenigen Tagen verkündet, aufgrund von "zu viel Zensur" in der Vergangenheit nicht mehr mit Faktenprüfern zusammenzuarbeiten. Stattdessen werde bei den Meta-Diensten künftig ein System der "Community-Notes" eingeführt, bei dem Nutzer unter einem Beitrag selbst einordnenden Kontext hinzufügen können. Dieses System wird vom Onlinedienst X des US-Multimilliardärs und künftigen Beraters des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Elon Musk, verwendet.

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat die Entscheidung des US-Digitalkonzerns Meta zur Abschaffung von Faktenchecks auf seinen Plattformen Facebook und Instagram als "beschämend" verurteilt. "Die Wahrheit zu sagen, ist wichtig", fuhr Biden bei der Pressekonferenz fort. Die Entscheidung widerspreche einfach "allem, was Amerika ausmacht". "Wir wollen die Wahrheit sagen", betonte der Demokrat.

"Regulierung ist keine Zensur"

Auch das Internationale Faktenchecknetzwerk (IFCN) warnte zudem vor "Schaden in der realen Welt", sollte die von Zuckerberg angekündigte Einstellung des Faktencheckprogramms für die Meta-Onlinedienste in den USA auf weitere Länder ausgeweitet werden. Die UN schrieb auf X. "Das Erlauben von Hass-Rede und schädlichen Inhalten hat Konsequenzen für die reale Welt. Die Regulierung dieser Inhalte ist keine Zensur", meinte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk.

Die Kehrtwende des Meta-Chefs hat auf Social Media heftige Reaktionen ausgelöst – negative wie auch positive. Mit seiner Entscheidung näherte sich Zuckerberg der Rhetorik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump an. Der Rechtspopulist hatte Meta immer wieder vorgeworfen, gegenüber rechten Politikern voreingenommen zu sein.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Mark Zuckerberg erhebt schwere Zensurvorwürfe gegen die Regierung von Joe Biden und kritisiert den Umgang mit Facebook während der Corona-Pandemie.
    • Er behauptet, dass die Biden-Administration Meta unter Druck gesetzt habe, kritische Beiträge zur Covid-Impfung zu löschen, was zu heftigen Reaktionen in den sozialen Medien führte und eine Abkehr von Faktenprüfungen bei Meta zur Folge hatte.
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