Ukraine

Merkel warnt Putin: "Krieg ist ein großer Fehler"

Erstmals seit ihrem Rückzug aus der Politik meldete sich am Dienstag Angela Merkel zu Wort. Dabei ließ sie kein gutes Haar an Wladimir Putin.

Michael Rauhofer-Redl
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Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich am Dienstag (07.06.2022) zum ersten Mal seit ihrem Ausscheiden aus der Politik öffentlich.
Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich am Dienstag (07.06.2022) zum ersten Mal seit ihrem Ausscheiden aus der Politik öffentlich.
Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com

Sie galt über Jahre hinweg als wichtigste Politikerin Europas. Am Dienstag meldete sich die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erstmals seit ihrem Rückzug aus der Politik zu Wort. In Berlin sprach sie im Berliner Ensemble – einem bekannten Theater in der deutschen Hauptstadt – vor Journalisten und richtete dabei auch erstmals seit Kriegsbeginn öffentlich Worte an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. 

"Es gibt keine Entschuldigung"

In ihrem Statement verurteilte die frühere Langzeit-Regierungschefin Deutschlands den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine scharf. "Das ist ein brutaler, das Völkerrecht missachtender Überfall, für den es keine Entschuldigung gibt", erklärte die 67-Jährige. In Richtung des Kriegstreibers Wladimir Putin erklärte Merkel, dass der russische Angriff "ein großer Fehler" sei. 

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    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    via REUTERS

    Merkel sprach in ihrer Wortmeldung allerdings auch Versäumnisse des Westens an. So sei es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, eine Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die den Krieg verhindert hätte. Zwar habe sie die Einschätzung des Kreml-Despoten, wonach Russland durch den Westen "permanent gedemütigt wurde", nicht geteilt. Sie habe allerdings "natürlich gewusst", wie der Staatschef denke. 

    Das habe sich beim letzten Besuch in Moskau gezeigt. Putin habe Merkel erklärt, dass der Zerfall der Sowjetunion die schlimmste Sache des 20. Jahrhunderts gewesen sei. Für die gebürtige Ostdeutsche sei dieser allerdings "der Glücksumstand meines Lebens" gewesen. Spätestens da sei klar gewesen, dass ein massiver Dissens in der Weltanschauung bestehe.

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS