Gesundheit
Menschen, die mobben, haben kleinere Gehirne
Ein internationales Team von Neurowissenschaftlern hat bei der Untersuchung von Gehirnen festgestellt, dass die Struktur bei Mobbern anders ist.
Die Ausprägung von antisozialen Verhaltensweisen wie Mobbing, Lügen, Gewalt und Aggressivität könnte durch die Gehirnstruktur beeinflusst werden.
Eine Studie, die in der Fachzeitschrift „Lancet Psychiatry“ veröffentlicht wurde, wollte dem Grund für antisoziales Verhalten auf die Spur gehen. Dabei zeigte sich, dass erwachsene Menschen, die andere mobben, eine andere Gehirnstruktur aufweisen.
Die Neurowissenschaftler scannten dazu die Gehirne von 672 Menschen im Alter von 45 Jahren und unterteilten sie in drei Gruppen. Probanden, die in ihrem Leben kein antisoziales Verhalten gezeigt haben (66 Prozent der Stichprobe), mit solchen, die dies nur in der Pubertät (23 Prozent) oder ihr Leben lang (zwölf Prozent) gezeigt haben. Die Gehirne von Menschen aus der letzteren Gruppe hatten eine kleinere Oberfläche und einen dünneren Kortex - darunter Areale, die für zielgerichtetes Handeln, Emotionsregulation und Motivation zuständig sind.
Unterschiede in der Gehirnstruktur könnten Grund für ein gestörtes Sozialverhalten sein
Daraus schließen die Forscher, dass das die Gehirnstruktur Auswirkungen auf das antisoziale Verhalten einer Person haben kann. Erwachsene Mobber haben eine andere Gehirnstruktur. Dr. Christina Carlisi, Psychologin am University College London und Hauptautorin der Studie erklärte: „Unsere Befunde unterstützen die Idee, dass es Unterschiede in der Gehirnstruktur geben könnte, die es Menschen, die überdauernd antisoziales Verhalten zeigen, schwer macht, die sozialen Fähigkeiten zu entwickeln, die antisoziales Verhalten verhindern.“