Niederösterreich
"Sollte von heute aufmorgen10-fachen Strompreis zahlen"
Oliver E. aus dem Bezirk St. Pölten-Land ist fassungslos: Bisher zahlte er pro kWh knapp 10 Cent, künftig sollte er 99 Cent zahlen. Er wechselte.
Die Energiepreise und Teuerungen nehmen teils biblische Ausmaße an. Die Regierung und Länder eilen helfend herbei, obwohl ob der Teuerungsausgleich, Strompreisrabatt und Co. reichen wird, wird sich erst weisen. Der kühle September gibt uns derzeit einen Vorgeschmack auf das, was uns im Winter erwarten könnte.
Von 9,9 Cent auf 99 Cent
Oliver E. aus dem Bezirk St. Pölten-Land kann jedenfalls ein Lied davon sind, bezog bisher Strom von einem kleineren Anbieter, der bisher Kunden mit günstigen Öko-Strom lockte.
Der Preis für die Kilowattstunde Strom konnte sich sehen lassen: 0,099 Euro, also 9,9 Cent pro kWh. Mit August wurde ihm aber die Preissteigerung mitgeteilt: Jetzt sollte er 0,99 Euro pro kWh zahlen, also 99 Cent. Eine Steigerung von 1.000 Prozent. Die Teilbeträge hatten bis Februar 2022 noch 65 Euro im Monat betragen, von März bis September 2022 108 Euro. Die neue Vorschreibung hätte 792 Euro im Monat betragen.
Anbieterwechsel
"Eine exorbitante Preissteigerung. Ich wechselte den Anbieter", so Oliver E. Jetzt zahlt er bei der EVN 34 Cent pro kWh, also rund ein Drittel. Zum Vergleich: Auch bei der EVN zahlten Kunden bis September 2022 teils unter 10 Cent pro kWh, jetzt zahlt man 34 Cent für eine Kilowattstunde - mit 12 Monaten Preisgarantie.
Der Fall von Oliver E. ist sicherlich kein Einzelfall: Ein Oberösterreicher sollte gar über 1.400 Prozent mehr für Strom zahlen. Statt 37 Euro sollte der 35-jährige Angestellte 521 Euro monatlich für Strom bezahlen. Das ist eine Steigerung von 1.408 %.