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Mehr Züge, billigere Tickets – der neue ÖBB-Fahrplan
Mit 11. Dezember gibt es neue Verbindungen nach Prag, Italien und ins Salzkammergut, längere Betriebszeiten, Taktverdichtungen und billigere Tickets.
Alle Jahre wieder, ist es heuer am 11. Dezember so weit: Die ÖBB stellen auf den Fahrplan für 2023 um. Die Neuerungen fallen diesmal besonders üppig aus und bringen nicht nur Fernreisenden, sondern auch Pendlern deutliche Verbesserungen. "Heute" hat den Überblick.
Gab es noch vor dem ersten Weltkrieg hunderte Nachtzugverbindungen quer durch Europa, waren diese in den modernen Zeiten fast wieder verschwunden. Einzig die ÖBB setzten in den vergangenen Jahren auf offensiven Ausbau und nehmen mittlerweile eine Vorreiterrolle in Europa ein. Dieses Angebot wird nun sogar noch weiter ausgebaut.
Ab sofort kann man mit dem Nightjet von Wien und München aus nicht nur an die Adria, sondern auch an die italienische Riviera fahren. NJ 233 und NJ 40295 werden dafür von Mailand aus verlängert und fahren täglich bis nach Genua und weiter nach La Spezia.
An die andere Seite der Adria geht es mit der EuroNight-Verbindung von Wien über Graz nach Split. Sie wird 2023 ausgeweitet und bringt Urlaubsreisende ab Anfang Mai bis in den Oktober drei Mal pro Woche nach Kroatien. Mit Stuttgart ist ein neuer Ort auf den Netzkarten zu finden. Die Hauptstadt Baden-Württemberg profitiert von der Verlängerung der Züge von Venedig, Budapest, Zagreb und Rijeka, die bisher in München endeten.
Im Tagverkehr gibt es einen Fokus auf touristische Verbindungen. Der "Salzkammergut"-InterCity von Wien nach Bad Ischl, Hallstatt und Stainach-Irdning fährt nun täglich. Am Wochenende gibt es einen neuen D-Zug, der von Wien über das Gesäuse nach Schladming und Bischofshofen fährt.
Neu im Fahrplan ist auch eine Direktverbindung vom Wiener Franz-Josefs-Bahnhof über das Waldviertel und Südböhmen direkt und ohne Umstieg nach Prag. Von Montag bis Freitag wird diese Verbindung einmal täglich, an Wochenenden zweimal täglich angeboten.
Auch einige österreichische Landeshauptstädte werden am Wochenende mit neuen Früh- und Spätverbindungen noch besser vernetzt. Auf der Südstrecke kann zur Hauptverkehrszeit durch zwei zusätzliche Zugpaare zwischen Wien und Villach ein Stundentakt angeboten werden. Eine Taktverdichtung zu stark frequentierten Zeiten erhält der Intercitybus zwischen Graz und Klagenfurt. Ein zusätzlichen IC-Zugpaar gibt es auch zwischen Linz und Graz, der IC 615 wird eine neue tägliche Abendverbindung (20.16 bis 00.14 Uhr) von Salzburg nach Graz bieten.
Auf der Weststrecke kommt man fortan sogar um 00.28 Uhr noch nach dem Konzert- oder Theaterbesuch von Wien nach Linz. Verlängerte Verbindungen machen Salzburg und Tirol von Oberösterreich aus in der Früh besser erreichbar und bringen Flugreisende ab Salzburg noch früher zum Flughafen Wien.
Natürlich gibt es auch im Nah- und Regionalverkehr für Pendler Angebotsverbesserungen wie insbesondere Taktverdichtungen und zusätzliche Verbindungen im Früh- und Abendverkehr. Insgesamt ergibt sich alleine dort ein Plus von rund 1,3 Millionen Angebotskilometern.
Vorarlberg bekommt zum Fahrplanwechsel die ersten Cityjet Desiro ML-Züge, in Tirol gehen die neuen Cityjets ab August 2023 auf Schiene. Rail- und Nightjets der neuen Generation sind gerade in Produktion, letztere sollen Ende Sommer in Richtung Italien fahren. Ab Dezember 2023 gehen die ersten neuen Railjets auf Reisen.
Mit 1. Jänner 2023 gibt es eine wesentliche Neuerung für Tickets im internationalen Fernverkehr: Die Mehrwehrtsteuer für internationale Tickets fällt für den österreichischen Streckenteil weg. Die Tickets werden in Folge für Kunden günstiger.