EU erlaubt es

Mehlwurmpulver im Semmerl? Das sagen unsere Bäcker

Ist in Semmerl, Kipferl und Co. jetzt der Wurm drin? Erlaubt wäre es. "Heute" fragte nach, ob in unseren Backstuben Mehlwurm in den Ofen kommt.
Claus Kramsl
13.02.2025, 05:30

Ab sofort dürfen Brot, Gebäck und Mehlspeisen Mehlwurmpulver enthalten. Die Europäische Kommission hat grünes Licht gegeben und Mehlwurmpulver in die Liste der "neuartigen Lebensmittel" der EU aufgenommen. Damit dürfen Bäcker für ihre Produkte zermahlene Larven des Mehlkäfers verwenden – "Heute" berichtete.

Muss man jetzt also Sorge haben, ohne es zu wissen, neben Wurst auch Würmer im Semmerl zu haben? "Heute" fragte bei einigen der größten Bäckereien nach, wie sie es mit dem Einsatz von Mehlwurmpulver halten.

Ströck: "100 Prozent Mehl aus Österreich"

Von Ströck kommt ein klares Nein zur Verwendung von Mehlwurmpulver im Gebäck: "Es ist für uns selbstverständlich, dass wir zur Herstellung all unserer Backwaren und Snacks auch weiterhin kein Rohstoffe verwenden, welche aus Insekten hergestellt wurden. Alle unsere Lieferanten sind verpflichtet, jegliche Änderung an den Zutaten der gelieferten Rohstoffe sofort an unser Qualitätsmanagement-Team zu melden. Somit können wir auch über diesen Kontrollweg ausschließen, dass Insektenprodukte zum Einsatz kommen." Man setze zu 100 Prozent auf Mehl aus Österreich, setze auf "langjährige Partnerschaften mit Produzenten aus der Region und lassen nur die besten Rohstoffe in unser Brot und unsere Gebäcke", so der Wiener Traditionsbäcker.

Geier hat keine Lust auf Mehlwürmer

Auch die Bäckerei Geier aus Niederösterreich hat keinen Gusto auf Mehlwürmer: "Ich darf Ihnen versichern, dass in unseren Brot- und Backwaren natürliche, pflanzliche Rohstoffe nicht durch tierische Alternativen ersetzt oder verändert werden. Wir verarbeiten in unseren Produkten Getreide aus dem Marchfeld und Weinviertel und legen bei der Beschaffung unserer Rohstoffe besonderen Wert auf Regionalität und Natürlichkeit. So beziehen wir 80 Prozent unserer Rohstoffe aus einem Umkreis von nur 50 Kilometer", so Daniela Poiger-Deltl aus der Geier-Geschäftsleitung. Sie betont: "Mehlwurmpulver oder andere vergleichsweise Erzeugnisse kommen in unserer Backstube NICHT zum Einsatz."

DerMann verwöhnt ohne Würmer

Die Liesinger Traditionsbäcker DerMann lässt ebenfalls die Finger bei dem nun zugelassenen Mehlwurmmehl: "Die Bäckerei DerMann möchte sich deutlich von diesem Rohstoff distanzieren und hat keine Pläne, den neuen Rohstoff einzusetzen. Das Traditionsunternehmen legt seit jeher größten Wert auf bewährte, hochwertige Zutaten und setzt deshalb ausschließlich auf traditionelle Rohstoffe", so ein Pressesprecher.

"Definitiv nicht!" – Keine Würmer bei Anker

"Was Anker-Produkte betrifft, so können wir Ihnen gerne bestätigen: Wir verwenden keine solche Zutat und haben definitiv nicht vor, das in Zukunft zu tun", so Anker-Marketing-Managerin Doris Schacherhofer. Und sie ergänzt: "Derzeit sind laut Novel Food Verordnung 4 Insektenarten zugelassen. Bei Verwendung muss eine entsprechende Deklaration erfolgen. Darüber hinaus müssten solche Lebensmittel auch mit dem Hinweis versehen sein, dass allergische Reaktionen ausgelöst werden können bei Personen, die gegen Krebs- und Weichtiere und Erzeugnissen daraus sowie gegen Hausstaubmilben allergisch sind. Ein "unbemerktes Einschleichen" ist daher ausgeschlossen."

Mehlwurmmehl "kein Thema" für Resch&Frisch

"Bei Resch&Frisch ist das kein Thema. Wir werden Mehlwürmer nicht für unsere Produkte verwenden", so EIgentümer Georg Resch zu "Heute". Resch&Frisch fokussiere auf regionale Rohstoffe und die Zusammenarbeit mit den Landwirten aus der Region. Aber: "Das Thema proteinreich ist ein sehr wichtiges und auch relevant in unserem Sortiment. Das lösen wir bei Resch&Frisch aber mit heimischen Zutaten, wie etwa Soja, Rote Linsen, Hülselenfrüchte oder Leinsamen!", so Resch.

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