Minimalinvasiver Eingriff

Klinik Floridsdorf – Neue Therapie bei Lungenkrebs

Thymome, bösartige Tumore der Thymusdrüse, sind oft schwer zu behandeln. Die Klinik Floridsdorf tut dies nun mit einer neuen, minimalinvasiven OP.
Jana Stanek
24.02.2025, 11:31

Bösartige Tumore in der Thymusdrüse, hinter dem Brustbein, sind oft schwer zu erkennen und noch schwieriger zu behandeln. Oft verlaufen sie lange symptomlos, was eine Therapie schwieriger macht, Metastasen können auch nach einer erfolgreichen Operation noch auftreten. In der Klinik Floridsdorf gibt es nun eine minimalinvasive Lösung.

Kombinierte Behandlungsmethoden

Bei einer 53-jährigen Patientin in der Klinik Wien Floridsdorf trat nach einer erfolgreichen OP das Worst-Case-Szenario ein: Es bildeten sich weiterhin Metastasen. Chemo- und Strahlentherapie hatte sie bereits hinter sich – es musste also eine andere Lösung her. Die Experten des Krankenhauses wandten eine Kombination aus zwei Behandlungstechniken an: "In einer Kombination aus roboterassistierter Chirurgie und der sogenannten HITOC-Methode konnten Tumor und Metastasen entfernt und behandelt werden", erklärt Abteilungsvorstand Stefan Watzka.

Dabei werden zuerst Tumorgewebe oder wie in diesem Fall die Metastasen entfernt und gleich während des Eingriffs mittels HITOC (hypertherme intrathorakale Chemotherapie)-Methode der Brustkorb etwa eine Stunde lang gespült. Das Chemotherapeutikum wird dabei auf 42 Grad erhitzt. Dadurch wird eine mikroskopische Reinigung durchgeführt. Das Besondere: Der Eingriff konnte minimalinvasiv durchgeführt werden, der Brustkorb musste also nicht geöffnet werden. Der da Vinci-Roboter ermöglichte dies. Der Ärzte stehen also nicht direkt am OP-Tisch. Sie schauen auf einen Bildschirm und bedienen von dort aus eine Konsole. "Der Vorteil: Die OP-Roboter haben einen größeren Bewegungsradius als die menschliche Hand und kommen daher an sonst schwer zu erreichende Stellen, also in diesem Fall in jeden Winkel des Rippenfells", so Watzka. Zudem arbeiten sie präziser, selbst leichtes Zittern der Hände gleicht der Roboter aus. Dadurch wird auch die Länge des Eingriffs verkürzt.

Klinik Floridsdorf ist Vorreiter

In Österreich wird diese kombinierte Behandlungsmethode derzeit ausschließlich in der Klinik Floridsdorf des Wiener Gesundheitsverbundes standardmäßig angewendet. Sie kann künftig bei sämtlichen bösartigen Tumoren und Metastasen im Rippenfell eingesetzt werden – darunter auch Mesotheliome, die häufig durch langjährige Asbestbelastung entstehen. Die innovative Kombination aus Robotereinsatz und HITOC-Therapie bietet das Potenzial, sowohl die Überlebensrate als auch die Lebensqualität der Patienten, abhängig von der Tumorart, erheblich zu verbessern.

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