Politik
"Außer Kontrolle" – Schulsprecher sieht Sperren kommen
Mati Randow, Schulsprecher der AHS Rahlgasse in Wien, ortet das baldige Zusperren der Schulen. "Kein Weg führt an Distance-Learning vorbei", sagt er.
Minister gegen Schulsprecher! Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) kalmierte erst kürzlich in Bezug auf die extremen Inzidenz-Zahlen an den Schulen: "Man muss berücksichtigen, dass in den Schulen systematisch getestet wird", sagt er auf "Puls 24". Es gelinge gut, das Virus an den Schulen unter Kontrolle zu halten, so Faßmann. Einer Schulschließung und Distance-Learning erteilte der Minister eine Absage, das schließe er aus, hieß es auf Nachfrage bereits mehrmals.
Ganz anders klingt das bei Mati Randow, Schulsprecher der AHS Rahlgasse in Wien, in der Nacht auf Dienstag in der ORF-"ZiB Nacht". "Es ist falsch, dass er das sagt", so Randow zur Faßmann-Aussage, dass das Virus an den Schulen gut in Schach gehalten werde. Randow berichtete von einer "katastrophalen Situation an Schulen", 44 Prozent aller Infektionen der Pandemie sei seit Schulbeginn passiert und an den Bildungseinrichtungen liege die Inzidenz bei über 1.000.
"Außer Kontrolle"
Er wolle und müsse optimistisch sein, dass die aktuellen Verschärfungen an den Schulen etwas bringen werden, sie hätten aber früher kommen müssen, so der Schulsprecher, denn jetzt sei alles "außer Kontrolle". Was Randow ebenfalls sagte: "Kein Weg" führe am Distance Learning, also dem Unterricht zu Hause, vorbei, die jetzigen Maßnahmen würden nicht ausreichen. Zudem müsse es eine große Impfkampagne für Kinder und Jugendliche geben.
Am Dienstag gab es übrigens auch eine Überraschung zum Thema Maßnahmen an den heimischen Schulen: Die Regierung entschärfte die verhängten Masken-Regeln an den österreichischen Bildungseinrichtungen. An den Oberstufen bleibt es bei der Dauer-FFP2-Pflicht, in der Unterstufe ist jedoch statt der FFP2-Maske alternativ auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes möglich, am Sitzplatz braucht es weiter keine Maske.