Welt
Massive Verschärfung der Corona-Regeln in der Schweiz
Die Schweiz verschärft die Coronaregeln massiv: Ab sofort gelten strenge Strafen und eine Zertifikatspflicht für öffentlich zugängliche Einrichtungen.
Der Bundesrat in der Schweiz hat die Ausweitung der Zertifikatspflicht beschlossen. Um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden, treten ab sofort neue Maßnahmen in Kraft. Eine ausgeweitete Zertifikatspflicht gilt für Personen ab 16 Jahren und ist vorerst befristet bis zum 24. Januar 2022 gültig. Bei Veranstaltungen in Innenräumen gilt eine Zertifikatspflicht (z.B. Konzerte, Theater, Kino, Sportveranstaltungen und Privatanlässe wie Hochzeiten in öffentlich zugänglichen Lokalen).
Von der Zertifikatspflicht ausgenommen sind religiöse Veranstaltungen sowie Anlässe zur politischen Meinungsbildung bis maximal 50 Personen. Bei Veranstaltungen im Freien gelten die bisherigen Regeln: Für Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen besteht eine Covid-Zertifikatspflicht, kleinere Veranstaltungen im Freien können selber über eine Beschränkung entscheiden. Die Zertifikatspflicht gilt ab sofort neu auch in Innenräumen von Bars, Restaurants, Zoos, Kinos, Fitnesscenter, Hallenbäder und Casinos.
Immer mehr Gewalt seit der Ankündigung
Wer sich ohne Zertifikat an diesen Orten aufhält, kann mit einem Betrag von 100 Franken, umgerechnet rund 92 Euro, gebüßt werden. Einrichtungen, die die Pflicht missachten, drohen Bußen von bis zu 10.000 Franken (9.200 Euro) oder gar die Schließung der Betriebe. Auf Terrassen von Restaurants beispielsweise ist weiterhin kein Zertifikat nötig. Für die kommenden Herbstferien soll ein wirksames Einreiseregime etabliert werden. Wie das genau aussehen soll und ob es wieder zu einer Einreisequarantäne kommt, klären Bund und Kantone in den nächsten Wochen.
Seit der Ankündigung der Zertifikatspflicht häufen sich Gewalt und Vandalismus von Maßnahmen-Gegnern. In den letzten Tagen attackierten Maßnahmen-Gegner einen Journalisten, beschmierten ein Restaurant mit Blut, stürmten ein Spital und drohten mit einem Amoklauf. Sozialwissenschaftler Marko Kovic warnt vor der "gewaltbereiten Speerspitze" der Maßnahmen-Gegner.