Politik

Maskenpflicht vor dem Aus – der Fahrplan zur Freiheit

Nach 197 Tagen hat Österreich am 19. Mai wieder aufgesperrt. In Gastro, Hotels und Co. gelten strenge Regeln, diese könnten aber schon bald fallen.

André Wilding
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Maskenpflicht könnte bald fallen - die Regierung berät mit Experten dazu Ende Mai.
Maskenpflicht könnte bald fallen - die Regierung berät mit Experten dazu Ende Mai.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

In Bad Aussee fand am Donnerstag die Landeshauptleute-Konferenz statt - und zwar nicht digital, sondern wieder einmal von Angesicht zu Angesicht. Nach den Gesprächen meldeten sich neben Steiermarks Landeschef Hermann Schützenhöfer (ÖVP) dabei auch die beiden Landeshauptleute von Wien, Michael Ludwig (SPÖ), und von Salzburg, Wilfried Haslauer (ÖVP), zu Wort.

In seinem Statement stellte Schützenhöfer dabei klar, dass sich die Bundesländer bereits jetzt auf die nächsten Monate intensiv vorbereiten würden - auch im Hinblick auf Herbst, wo es offenbar eine dritte Auffrischungsimpfung für die Bevölkerung geben dürfte. "Wir sind bei den Impfungen und Testungen gut", so der steirische Landeschef. Er appellierte aber weiter an die Bevölkerung, die Corona-Maßnahmen einzuhalten.

Es gelte weiterhin einen Mund-Nasenschutz zu tragen, genügend Abstand zu halten sowie die Hygienemaßnahmen zu beachten und Rücksicht zu nehmen. Sonst könnten die gesetzten Öffnungsschritte am 19. Mai auch wieder schnell in die andere Richtung gehen.

Wie "Heute"  berichtete, hat Österreich am gestrigen Mittwoch nach 197 Tagen wieder aufgesperrt. Gastronomie, Tourismus, Kunst und Kultur sowie Sport sind damit wieder geöffnet und dürfen Gäste empfangen - allerdings gelten in den einzelnen Bereichen weiterhin strenge Sicherheitskonzepte.

Kanzler-Treffen am 28. Mai

Doch laut Schützenhöfer könnten auch diese bald gelockert werden. Denn bereits am 28. Mai (nächsten Freitag) werden die Landeshauptleute wieder nach Wien ins Bundeskanzleramt reisen, Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Landesfürsten zu einer Expertenrunde geladen. Und dabei wird es laut Schützenhöfer um weitere Lockerungen gehen - eventuell sogar noch im Juni.

Maskenpflicht - könnte sie bald fallen?

Vorausgesetzt die Corona-Lage im Land bleibt stabil und geht in die richtige Richtung. Sollte die Entwicklung so weitergehen, könnte eventuell auch bald die Maskenpflicht fallen. "Wir werden dort ansprechen, was wir tun können, um den Menschen noch mehr Freiheiten zu geben", so Schützenhöfer.

Bereits zuvor hatte der Komplexitätsforscher Peter Klimek angekündigt, dass die FFP2-Maskenpflicht bereits im Juni fallen könnte, allerdings nur unter einer Voraussetzung – die ganze Story liest du hier.

Bei der Landeshauptleute-Konferenz ging es laut Schützenhöfer aber nicht nur um das bevorstehende Treffen und mögliche weitere Lockerungen. "Hauptpunkt war natürlich die Aufbruchsstimmung der vergangenen Tage und auch die Zukunft des Landes", erklärte der steirische Landeshauptmann in seinem Statement.

"Haben alle Höhen und Tiefen erlebt"

Wien-Stadtchef Michael Ludwig bedankte sich bei Schützenhöfer für dessen guten Zusammenarbeit und Koordination. "Gerade jetzt in der Coronakrise hat sich gezeigt, dass wir uns in den Bundesländern und den Grenzen hinweg gut verstehen und uns auch gut austauschen", so Ludwig.

"Wir haben in den letzten Monaten schwierige Situationen zu überwinden gehabt, haben alle Höhen und Tiefen erlebt", so Wiens Bürgermeister weiter. Vor zehn Wochen sei Wien noch das Bundesland mit den besten Zahlen gewesen, "bis wir dann eine starke Aufwärtsbewegung erfahren haben. Das hat mich sehr gefordert und hier war der Austausch mit den Bundesländern wichtig", so Ludwig weiter.

Es sei zudem wichtig, "dass wir uns als Teil einer Region, als Teil eines Landes verstehen. Und wir sind in Wien nach wie vor sehr vorsichtig", erklärte Wiens Stadtchef. So werde es in der Bundeshauptstadt etwa bei den Gastro-Tests strengere Vorgaben als in anderen Bundesländern geben. "Es ist vorgesehen, dass Mitarbeiter genauso oft getestet werden, wie die Gäste", stellt Ludwig klar.

Maßnahmen weiter befolgen

Mit der Aktion "Wien gurgelt" könne man sich aber "einfach von zu Hause aus selbst kontrollieren und testen". "Wir haben einen wichtigen Schritt gesetzt." Die Pandemie sei eine Berg- und Talfahrt und derzeit befinde man sich in einem Tal. "Wir hoffen, dass die 7-Tages-Inzidenz auch in diesem Tal bleibt".

Man wisse aber nicht, welche internationalen Entwicklungen es in den Ländern gibt, "daher ist nach wie vor Vorsicht geboten." Die Bevölkerung müsse sich daher auch weiterhin an den Sicherheitsmaßnahmen orientieren und diese befolgen.

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