Keine Staatsbürgerschaft
Mann verärgert: "Regelungen der MA 35 sind Schikane"
Seit über einem Jahr versucht die 39-jährige, in Wien lebende Laida B. erfolglos einen Antrag für die österreichische Staatsbürgerschaft zu stellen.
"Mitte September 2022 hat meine Frau einen Antrag für die österreichische Staatsbürgerschaft eingereicht und zehn Monate später haben wir einen Termin erhalten", beginnt Engelbert B. das Gespräch mit "Heute". "Wir waren pünktlich und mit allen Unterlagen dort." Vor Ort musste das Ehepaar noch einige Kopien ihrer Dokumente anfertigen, die dann an die Mitarbeiterin der MA 35 weitergegeben wurden.
Bis dahin soll laut dem Ehemann alles gut verlaufen sein, denn auch die Staatsbürgerschaftsprüfung konnte Laida B. erfolgreich absolvieren. "Die Prüferin meinte, dass es noch sechs bis zwölf Monate dauern würde, bis meine Frau ihre Staatsbürgerschaft erhalten würde." Doch dann kam alles anders.
Fehlende Unterlagen
In diesem August erhielt das Ehepaar plötzlich ein Schreiben der MA 35, dass Unterlagen fehlen würden und diese per Mail zugeschickt werden sollen. "Das haben wir auch sofort gemacht und sogar eine Bestätigung erhalten, dass unsere Mail eingegangen ist", erklärt der 62-Jährige weiter. "Trotzdem wurden wir auch danach noch mehrmals gebeten, die Dokumente einzureichen, was wir jedes Mal aufs Neue, per Mail oder auch eingeschriebenem Brief, wieder taten."
Am 5. Oktober erhielt Laida B. ein weiteres Schreiben, dass "das Ansuchen der österreichischen Staatsbürgerschaft mangelhaft ist". Eine Frist für das Einreichen der fehlenden Unterlagen wurde von dem Amt auf 2 Wochen gesetzt. "Wir wissen nicht, was wir noch tun sollen, denn immerhin haben wir jeden erdenklichen Weg genommen, um unsere Dokumente an die MA 35 weiterzuleiten."
Lohnzettel von Pensionist
Unter anderem möchte die Behörde einen aktuellen Lohnzettel des Frühpensionisten, einen Nachweis der Unterhaltszahlung des 10-jährigen Sohnes von Laida B., der noch auf den Philippinen wohnt, und auch eine Bestätigung, dass die 39-Jährige den selben Nachnamen wie Engelbert B. trägt, haben.
"Ich bin seit Jahren wegen meiner schweren Krankheit in Pension, weshalb ich meine Bescheide der Pensionsversicherung übermittelt hab. Einen Lohnzettel hab ich natürlich nicht", ärgert sich der Ehemann. "Und auch einen Nachweis zur Unterhaltszahlung können wir nicht vorlegen, weil es das auf den Philippinen nicht gibt. Dennoch überweisen wir monatlich 500 Euro an den Sohn meiner Frau, weil er sonst nicht überleben könnte. Ich empfinde das alles als reine Schikane."
MA 35 in "regelmäßigem Kontakt"
"Nach der ersten Unterlagenanforderung am 3.8.2023 wurden die fehlenden Unterlagen nicht in der geforderten Form vorgelegt, daher wurde am 13.10.2023 die Antragstellerin nochmals informiert, dass die Unterlagen nachgereicht werden müssen. Wenn Unterlagen fehlen oder nicht in der erforderlichen Form nachgereicht werden, informieren wir die Antragsteller*innen", so Karin Jakubowicz, Pressesprecherin der MA 35.
"Es wurde zum Beispiel der KSV [...] vom Ehegatten gefordert, aber der uns vorliegende KSV ist von der Antragstellerin. Somit wurde erneut eine Unterlagenanforderung versendet", erklärt Jakubowicz. "Wir standen mit der Antragstellerin in regelmäßigem Kontakt und sie wurde über die jeweiligen Verfahrensschritte informiert. Die Stadt Wien – Einwanderung und Staatsbürgerschaft vollzieht Bundesgesetze. Die Voraussetzungen und einzureichenden Unterlagen gelten für jeden Antragsteller und sind gesetzlich vorgeschrieben."