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MA35 vergibt Termin an Feiertag, Frau kann nicht rein
Um einen Aufenthaltstitel zu bekommen, muss dieser pünktlich abgeholt werden. Li K. bekam einen Termin am Feiertag und stand vor verschlossenen Türen.
Die beiden Tage nach Weihnachten sind gesetzliche Feiertage in Österreich. Komisch ist es nur, wenn das Magistrat einen Termin für den 26. Dezember vergibt. Das passierte der 31-jährigen Li K. (Name von der Redaktion geändert), die ihre Aufenthaltsbestätigung abholen sollte.
"Vor fünf Jahren bin ich aus Taiwan zum studieren nach Wien gekommen", erzählt die junge Frau in fließendem Deutsch im Gespräch mit "Heute". "Jedes Jahr gibt es aber Probleme mit der Aufenthaltsbestätigung." Dieses Jahr sollte ganz außergewöhnlich werden, denn als sie den Brief (Dokument liegt "Heute" vor) zur Abholung des Aufenthaltstitels vom Magistrat erhalten hat, wunderte sich die 31-Jährige ganz besonders: Der Termin war nämlich auf den 26. Dezember 2022 um 11.00 Uhr festgelegt – den Stefanitag.
Vor verschlossenen Türen bei MA 35
"Es ist doch ein Wahnsinn, dass man an einem Feiertag seinen Aufenthaltstitel abholen muss", so Li K. Aus Angst, die Bestätigung wegen "des verpassten Termins" nicht zu erhalten, machte sich die Taiwanesin also auf den Weg zur MA 35, nur um vor verschlossenen Türen zu stehen. "Auch Google hat mir nicht ausgespuckt, dass das Magistrat über die Feiertage geschlossen ist."
Auf die Frage, ob die junge Frau inzwischen ihren Aufenthaltstitel bekommen hat, meinte sie, dass sie einen Tag später nochmal dort war und ihre Bestätigung abholen konnte. "Ich nehme an, dass das System einfach einen willkürlichen Termin ausgespuckt hat, ohne auf die Feiertage Rücksicht zu nehmen", so Li K. abschließend.