Gelebte Inklusion

Mann erblindet im Landesdienst, bekommt neuen Job

Der 3. Dezember ist Tag der Menschen mit Behinderung. Im NÖ Landesdienst wird Inklusion gelebt. Das zeigt beispielhaft die Geschichte von Franz Mayr.

Niederösterreich Heute
Mann erblindet im Landesdienst, bekommt neuen Job
Franz Mayer arbeitet seit 45 Jahren im Landesdienst. 2017 erblindete er und fand im Landhaus eine neue Berufung.
NLK Pfeiffer

In Österreich leben Rund 1,4 Millionen Menschen mit Behinderung (Stand 2015). Einer von ihnen ist Franz Mayer, der seit 45 Jahren im NÖ Landesdienst tätig ist.

"Ich bin seit 1979 beim Amt der NÖ Landesregierung tätig, seit 2006 kümmere ich mich als Sicherheitsfachkraft mit großem Einsatz um den Bedienstetenschutz", erzählt Mayer im Zuge eines Treffens mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Seine Tätigkeiten damals umfassten unter anderem die Überprüfung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung der Prävention von Arbeitsunfällen oder arbeitsbedingter Erkrankungen.

Neues Aufgabenfeld

Im Jahr 2017 erblindete Mayer vollständig und passte sich nach eigenen Aussagen schnell an seine neue Lebenssituation an. "Ganz nach meinem Lebensmotto 'Wenn man es nicht probiert, kann man auch kein Glück haben'", erzählt Mayer.

Was folgte, war eine Umstellung auch im beruflichen Alltag. Ein neues Aufgabenfeld im Landesdienst war schnell gefunden: Seit seiner Erblindung berate er – unterstützt durch eine persönliche Assistentin – etwa bei der Installation von taktilen Leitsystemen (Blindenleitsysteme) im Regierungsviertel.

Aber nicht nur in St. Pölten finden Mayers Perspektive und Expertise Anwendung. Auch auf den Bezirkshauptmannschaften und generell bei allem, was mit dem Thema Barrierefreiheit zu tun hat, wirke Mayer mit. Täglich pendelt er von Wien nach St. Pölten und "kann nur sagen, ich bin gerne im Landesdienst tätig und möchte gar nicht in Pension gehen", so Mayer.

Talente und Stärken im Fokus

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte die Bedeutung von Menschen mit Behinderung im Landesdienst. In Niederösterreich setzte man auf ihre Talente, Stärken und Fähigkeiten. "Im niederösterreichischen Landesdienst wird Inklusion gelebt", sagt sie und betont: "Diese Kolleginnen und Kollegen bereichern unsere Arbeits- und Wirtschaftswelt."

"Franz Mayer begegnet allen Herausforderungen mit viel Flexibilität und Humor", so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach dem Treffen. Sie unterstreicht: "Seine positive Einstellung zum Leben macht ihn zu einem inspirierenden Vorbild für alle Menschen – sei es durch seine berufliche Expertise, sein ehrenamtliches Engagement oder seine persönliche Stärke."

Neben seinem Beruf engagiert sich Mayer ehrenamtlich etwa im Blinden- und Sehbehindertenverband Wien, Niederösterreich und Burgenland, wo er Leiter des Verkehrsgremiums ist.

Knapp 2.000 im Landesdienst

Franz Mayer ist einer von über 1.937 Menschen mit Behinderung, die im NÖ Landesdienst tätig sind. Jährlich wird hier die gesetzlich vorgeschriebene Mindestanzahl an zu beschäftigenden Menschen mit Behinderung überschritten – alleine im Dezember 2024 habe das Land 24 Prozent mehr begünstigt Behinderte beschäftigt.

Berufliche Teilhabe

Per Gesetz müssen Unternehmen pro 25 Mitarbeitern je eine begünstigt behinderte Person anstellen. Ziel dieser Vorgabe ist die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt. Erfüllt ein Unternehmen diese Vorgabe nicht, muss eine monatliche Ausgleichstaxe pro offener Pflichtstelle bezahlt werden. Je nach Größe des Unternehmens reicht diese von 320 Euro bis 477 Euro monatlich je offener Stelle.

Zu den Inklusions-Maßnahmen im Landesdienst zählt etwa die eigens geschaffene Dienststelle für die Zentralbehindertenvertrauensperson, die direkt in die Personalvertretung eingebettet ist, genauso wie bauliche Maßnahmen.

Liftanlagen für barrierefreien Zugang in allen Stockwerken oder auch eine Garage mit behindertengerechten Türöffnern zählen hier dazu. Auch die NÖ Bezirkshauptmannschaften werden Schritt für Schritt baulich, technisch und digital barrierefrei gestaltet.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Franz Mayer, der seit 45 Jahren im niederösterreichischen Landesdienst tätig ist, erblindete 2017 vollständig, fand jedoch schnell ein neues Aufgabenfeld und berät seitdem bei der Installation von Blindenleitsystemen.
    • Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betont die Bedeutung von Inklusion im Landesdienst und hebt Mayers positive Einstellung und Flexibilität als inspirierendes Vorbild hervor.
    red
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