Bigamie-Vorwurf
Mann (38) bekommt wegen "Doppel-Ehe" keinen Austro-Pass
2022 reichte ein in Wien lebender Mann seinen Staatsbürgerschafts-Antrag ein. Nun wirft ihm die MA35 Bigamie vor.
"Heute"-Leser Harun* (Name von der Redaktion geändert) kam in Ägypten zur Welt und lebt seit 2008 in Wien. Im Juni 2022 entschloss er sich, die Staatsbürgerschaft zu beantragen. 18 Monate später wurde sein Anliegen abgeschmettert; ihm wird nun sogar Doppel-Ehe vorgeworfen, denn diese ist in Österreich strengstens verboten.
Die Hochzeiten
Hintergrund: Im April 2010 hatte der heute 38-jährige Mann in Wien erstmals das Ja-Wort gegeben. Erstinstanzlich geschieden wurde der Mann Anfang Juni 2011 – rechtskräftig war die Scheidung letztendlich im Juni 2012. Doch im Oktober 2011 – zwischen der erstinstanzlichen und der rechtskräftigen Scheidung – heiratete er erneut. Diesmal schloss Harun in seiner Heimat Ägypten den Bund der Ehe – nach islamischem Recht.
Das Problem laut der Einwanderungs-Behörde ist Folgendes: "In seiner Stellungnahme gab der Herr an, nicht gewusst zu haben, dass er das Rechtskraftdatum abwarten muss, bevor er wieder heiratet." Das ändere laut der MA35 nichts an der Tatsache, dass er vor der rechtskräftigen Scheidung wieder geheiratet hat. Bigamie widerspricht dem österreichischen Recht und ist ein Einbürgerungshindernis. "Wir haben auch Strafanzeige gemäß § 192 Strafgesetzbuch stellen müssen", so die Magistratsabteilung auf Anfrage von "Heute".
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Harun beschwerte sich über den Magistratsbescheid und wehrt sich gegen die schwerwiegenden Vorwürfe. Sollten sich die Anschuldigungen gegen Harun bestätigen, könnten bis zu drei Jahre Haft drohen. Für den in Wien lebenden Mann ist das ein Skandal – er wollte eigentlich nur die Staatsbürgerschaft beantragen.