Österreich
Mama in Bus verprügelt: Aussteigen ging Mann zu langsam
Die Wienerin Stephanie E. wurde nach dem Shoppen von einem Fremden im Bus von Gerasdorf (NÖ) nach Wien attackiert.
Es war ihr erster freier Tag seit Wochen. Stephanie E. freute sich, am 6. August endlich eine kleine Shoppingtour vor ihrem bevorstehenden Urlaub zu machen. Sie wurde in einem Einkaufszentrum in Gerasdorf (NÖ) fündig und fuhr bestens gelaunt mit dem Bus zurück Richtung Wien-Floridsdorf. Es war sehr voll, die 43-jährige Mutter bat deshalb einen Mann, den Platz neben ihm frei zu machen. "Er tat es, jedoch sichtlich genervt", erzählt sie im "Heute"-Gespräch.
Kurz vor der Ankunft in Wien, in der letzten Kurve, drängte der Sitznachbar von Stephanie E. auf sie zu und forderte sie ungehalten auf, aufzustehen, er wolle raus. "Ich fragte, wohin ich denn ausweichen solle, da neben mir im Gangbereich bereits zwei weitere Personen standen. Ich hatte keine Chance, ihm Platz zu machen", schildert die Wienerin weiter. Sie musste ihre Beine in den Gang hängen, um ihn vorbeizulassen. "Vor lauter Wut trat er gegen mein Sackerl, das am Boden unter meinem Sitzplatz stand" – es riss. Stephanie E. wurde laut und rief dem rabiaten Mann zu: "Hey, das ist mein Sackerl!"
Wienerin bekam Faust zu spüren
Eine Mitfahrende bat den Aggressiven auch um etwas Geduld, dann explodierte dieser. "Ich weiß nicht, wie mir geschah und warum, doch keine Sekunde später hatte ich mit solch einer Wucht und Gewalt seine Faust auf meinem Oberarm", ist die Mutter entsetzt. "Offenbar ist bei ihm eine Sicherung durchgebrannt."
Geistesgegenwärtig fotografierte und filmte Stephanie E. den Mann, bevor er ausstieg und in der Menge verschwand. "Keiner half, sie glotzten nur", ist sie enttäuscht. Die Wienerin rief die Polizei, die erst keine Anzeige aufnehmen konnte, weil sie keine sichtbaren Verletzungen hatte. Erst als sie in die Notaufnahme des AKH fuhr, hatte sich ein deutlich sichtbares Hämatom auf ihrem Arm gebildet und sie konnte den Täter anzeigen.
"Wir können bestätigen, dass am besagten Tag um ca. 13 Uhr eine Körperverletzung durch unbekannten Täter angezeigt wurde. Die Ermittlungen dazu sind im Gange", heißt es von der Polizei Wien gegenüber "Heute". Stephanie E. betont: "Ich bin kein Opfer, ich wehre mich. Ich möchte allen Frauen zurufen: Lasst Euch nicht alles gefallen! Steht für Euch ein, sollte es kein anderer tun!"