Fussball

Mählich: "Die hohen Ablösen der Austria überraschen"

Spieler, Trainer, ORF-Experte – Roman Mählich verfolgt den heimischen Fußball seit Jahren. "Heute" besprach mit ihm die aktuellen Brennpunkte.

Erich Elsigan
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Roman Mählich: "Hinteregger ist ohne Fußball glücklicher."
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"Heute": Rapid und die Austria kaufen im großen Stil ein. Wer hat sich besser verstärkt?

Roman Mählich: "Das lässt sich erst ab Herbst realistisch einschätzen. Dass Rapid was tun muss, war klar – einige Spieler haben nicht entsprochen und haben den Klub verlassen. Bei der Austria überrascht mich, dass trotz Schulden Spieler um relativ hohe Ablösen geholt werden."

Vorwiegend vom LASK, dem Ex-Klub von Investor Jürgen Werner. Eine schiefe Optik?

"Nein, es ist legitim, das zu machen. Die Spieler haben ja Qualität, das haben sie bewiesen."

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    Rapid hat mit Burgstaller und Sollbauer zwei Routiniers geholt. Ein Eingeständnis, dass es nur mit Jugend nicht funktioniert?

    "Naja, weiter westlich klappt es seit Jahren ganz hervorragend. Es kommt immer drauf an, wie groß die Qualität der Jungen ist und wie lange sie brauchen, um auf ein Topniveau zu kommen."

    Salzburg hat wieder viele Leistungsträger verkauft. Können die "Bullen" das kompensieren?

    "Diese Frage stellt sich jedes Jahr und wird relativ schnell mit einem klaren Ja beantwortet. Ich gehe davon aus, dass sie es trotz Aderlass wieder hinkriegen."

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      Martin Hinteregger macht Schluss! Wir blicken auf die Karriere des Verteidigers zurück.
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      Um Vizemeister Sturm Graz ist es relativ ruhig.

      "Die machen es großartig, seit Andi Schicker dort das Sagen hat – in Zusammenarbeit mit Trainer Ilzer. Der Kader bleibt im Großen und Ganzen unverändert, die Stützen bleiben offensichtlich, es schaut gut aus."

      Frankfurt-Legionär Martin Hinteregger hat seine aktive Karriere mit nur 29 Jahren beendet. Verstehen Sie das?

      "Jeder Mensch hat das Recht, seinen Beruf so zu wählen, dass er glücklich ist. Und er ist ohne Profi-Fußball scheinbar glücklicher. Seine Beweggründe aufzuhören müssen so stark sein, dass er sogar auf die Champions League und viele Millionen verzichtet. Das muss man respektieren. Er ist ein guter Typ."

      Thema Nationalmannschaft: Unter Teamchef Ralf Rangnick war sofort ein neuer Elan spürbar. Trainereffekt oder mehr?

      "Ich denke, es ist nachhaltig. Denn bis auf das Spiel in Dänemark hat das gut ausgesehen. Für mich nicht überraschend. Ich habe oft genug betont, dass dieses Team diesen Fußball-Stil intus hat."

      Die Frauen-EM naht. Wie gut ist Österreich?

      "Die Gruppe ist wirklich schwer, der Auftakt gegen Gastgeber England sowieso. Aber wenn das Spiel positiv ausgeht, bekommt man einen Schwung und es kann vieles passieren. Ein Halbfinale wie 2017 würde ich aber nicht erwarten."

      Rapid hat am Montag die Gründung eines Frauen-Teams beschlossen. Höchste Zeit?

      "Absolut. Es hat mich gewundert, dass es so lange dauert. Es sind ja fast alle schon auf diesen Zug aufgesprungen. Es gehört in der heutigen Zeit einfach dazu. Und wenn man sich die Spiele ansieht, kommt das dem Herrenfußball – was Taktik und Technik betrifft – schon sehr nahe.