Ukraine

Macron warnt: Putin könnte Atombomben einsetzen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron befürchtet, dass der Krieg in der Ukraine weiter eskaliert. Putin könnte sogar Atomwaffen einsetzen, warnt er.

Roman Palman
Teilen
Emmanuel Macron bezeichnet den jüngsten Raketentest Putins als "sehr besorgniserregend".
Emmanuel Macron bezeichnet den jüngsten Raketentest Putins als "sehr besorgniserregend".
picturedesk.com; Reuters – "Heute"-Montage

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zu massiven Anstrengungen aufgerufen, um eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs zu verhindern. Es bestehe die Gefahr, dass Russland den Konflikt weiter eskaliere und sogar Chemie- oder Nuklearwaffen einsetze, sagte Macron in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und weiteren europäischen Medien (Freitagsausgaben).

Alle aktuellen Entwicklungen zum Ukraine-Krieg im LIVE-TICKER >

Ein weiteres Eskalationspotenzial sei "die Bereitschaft von verbündeten Ländern oder anderen Mächten", in den Krieg einzugreifen. "Unsere Verantwortung liegt darin, alles zu tun, um eine Feuersbrunst zu verhindern", betonte Macron.

1/16
Gehe zur Galerie
    Seine Rede vor Zehntausenden demonstrativ jubelnden Menschen im Moskauer Luschniki-Stadion wurde zum PR-Disaster für Wladimir Putin.
    Seine Rede vor Zehntausenden demonstrativ jubelnden Menschen im Moskauer Luschniki-Stadion wurde zum PR-Disaster für Wladimir Putin.
    Sputnik/Kremlin via REUTERS

    "Angesichts der Kriegsverbrechen, die Russland begangen hat, der Art und Weise seiner Kriegsführung im Donbass und in Mariupol, der atomaren Provokationen Ende Februar muss man ganz klar sagen: Russland hat einen Willen zur Eskalation", sagte der französische Präsident. Den Test einer russischen Interkontinentalrakete am Mittwoch bezeichnete er als "sehr besorgniserregend".

    1/4
    Gehe zur Galerie
      Die ballistische Interkontinentalrakete Sarmat wird während eines Tests auf dem Kosmodrom Plesetsk gestartet
      Die ballistische Interkontinentalrakete Sarmat wird während eines Tests auf dem Kosmodrom Plesetsk gestartet
      REUTERS

      Macron setzt auf Dialog mit Putin

      Der Staatschef im Élysée-Palast warnte vor einer "Unterjochung" Europas als Folge des russischen Kriegs in der Ukraine. Europa müsse neben seiner Politik des Drucks und der Sanktionen gegen Russland weiter mit seinen Partnern "am Persischen Golf, in Indien, in China" im Gespräch bleiben und eine Vermittlerrolle einnehmen, sagte der Präsident. "Es darf nicht sein, dass nur die USA und Europa Russland die Stirn bieten, und der Rest macht sich einen schlanken Fuß."

      Auch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin müsse der Dialog fortgesetzt werden, forderte Macron. Zwar sei es "hart", angesichts von Gräueltaten in der Ukraine mit dem Kreml-Chef zu sprechen. "Wenn Sie stundenlang mit Wolodimir Selenski reden oder mit Menschen, die den Schrecken des Krieges mit den ganzen Zerstörungen erlebt haben. Und ihnen sitzt dann jemand gegenüber, der alles leugnet, darüber lacht und von Inszenierungen spricht." Zugleich betonte Macron: "Wir müssen trotzdem weitermachen."

      1/10
      Gehe zur Galerie
        Ein Schreiben des ukrainischen Präsidenten soll bei Wladimir Putin einen Wutanfall ausgelöst haben. Er tobt in Richtung Ukraine: "Ich werde sie verprügeln."
        Ein Schreiben des ukrainischen Präsidenten soll bei Wladimir Putin einen Wutanfall ausgelöst haben. Er tobt in Richtung Ukraine: "Ich werde sie verprügeln."
        Reuters