Politik
"Machen was falsch" – 1. SPÖ-Chef rechnet mit Rendi ab
Nach der herben Wahlschlappe in Niederösterreich rumort es in der SPÖ gewaltig. In "Heute" sagt nun Salzburgs roter Landeschef: "Machen etwas falsch."
In der SPÖ sieht man rot. Nach der Niederlage in Niederösterreich gärt es bei den Sozialdemokraten. Im Gespräch mit "Heute" zeigt sich Salzburgs roter Landesparteichef David Egger bitter enttäuscht von der Performance der Bundespartei. Egger (muss selbst am 23. April eine Wahl schlagen) geht mit Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner hart ins Gericht: "Wenn die SPÖ im Bund in vier Monaten von 30 auf 24 Prozent fällt, ohne Skandal, ohne dass wir etwas angestellt haben – Stichwort Ibiza – dann machen wir etwas falsch." Bitter fügt er an: "Man muss sich überlegen, warum man keine Glaubwürdigkeit hat und der ÖVP und Kickl die Stirn bieten."
"Kämpfe um jeden Wähler"
Die SPÖ Salzburg habe einen eigenständigen Kurs betont Egger – "egal ob bei der Impfpflicht oder der Migration". Er will auf klassische rote Themen setzen: "Ich kann nicht entscheiden, was in Wien passiert, aber ich habe hier einen anderen Kurs, wenn es sein muss. Das haben wir bei der Impfpflicht gezeigt. Ich bin kein Berufspolitiker und verhalte mich auch nicht wie einer, ich habe einen anderen Zugang. Unsere Themen sind klar: die hohen Preise und das teure Wohnen. Salzburg muss sich jeder leisten können."
Er verspricht: "Ich kämpfe um jede Wählerin und um jeden Wähler. Um Blaue, um Grüne, um Schwarze und um alle anderen. Viele haben sich noch nicht entschieden. Wir grenzen niemanden aus und werden die Salzburgerinnen und Salzburger überzeugen. Salzburg kann mehr und das werden wir bis zur Wahl jeden Tag zeigen."
"Sie gehört weg"
Pamela Rendi-Wagner bläst in der SPÖ also einmal mehr eisiger Wind entgegen. Im Ö1-Morgenjournal zeigte sich ein Parteimitglied bitter enttäuscht: Rendi Wagner müsse zurücktreten – "und das schon seit Jahren. Es gehört aber nicht nur sie weg, sondern es gehören einige in der obersten Führungsclique weg".
Rote Realitätsverweigerung
Gemäß "Heute"-Infos denkt Rendi nicht daran, die Wahl ehrlich aufzuarbeiten. Montagnachmittag hat sie für 15 Uhr einen Meteorologen ins Parlament bestellt. Sie wolle ein Impulsreferat über den Klimawandel hören. Jenen in den eigenen Reihen dürfte sie wohl nicht gemeint haben ...