Deutschland
Luise erstochen – jetzt packt Vater von Killerin aus
Ein Jahr ist es her, dass Luise von zwei Freundinnen kaltblütig erstochen wurde. Nun sprach der Vater einer Täterin über mögliche Gründe für die Tat.
Das Leben der zwölfjährigen Luise fand am 11. März 2023 ein jähes, brutales Ende, als sie von ihren Schulfreundinnen auf dem Nachhauseweg kaltblütig mit 74 Messerstichen erstochen wurde. Die Frage nach dem "Warum" steht auch heute, ein Jahr nach der Tat, noch immer im Raum. Denn die beiden Täterinnen mussten sich vor Gericht nie für ihren Mord verantworten, da sie nach deutschem Recht zum Tatzeitpunkt noch nicht strafmündig waren.
Und genau diese Strafunmündigkeit scheint, so glaubt zumindest der Vater einer der Täterinnen, der ausschlaggebende Punkt für die Ermordung an Luise gewesen zu sein: Denn kurz bevor die beiden Mädchen sich entschlossen, ihre Freundin zu töten, nahmen sie im Unterricht das Thema Strafmündigkeit durch.
Täterin will nach Mord nur noch ins Bett
Der Vater des Mädchens, das als Mittäterin gilt, versucht, die Beteiligung seiner Tochter herunterzuspielen. Gegenüber dem Fernsehsender RTL sagt er: "Für meine Tochter war es unvorstellbar, dass die Täterin einen Mord durchzieht. Das hat meine Tochter auch ihrer Psychologin gesagt." Und weiter: "Im Unterricht hat die Klasse das Thema Strafmündigkeit durchgenommen. Das dürfte die Geburtsstunde für die Tat gewesen sein."
Der Vater selbst habe nicht geahnt, was für eine unvorstellbare Tat seine Tochter offenbar plante. Die Mädchen hätten sich zum Wii-Spielen verabredet, er habe noch gedacht, wie schön es sei, dass sich seine Tochter mit anderen Kindern treffe. Abends habe er seine Tochter dann wieder abgeholt. Sie soll nur gesagt haben: "Mir ist kalt, ich will nach Hause ins Bett."
Eltern von Luise gehen zivilrechtlich gegen Täterinnen vor
Doch noch am selben Abend klingelte es an der Tür. "Um 21 Uhr standen dann Eltern von Klassenkameraden vor der Tür. Sie haben wohl nach Luise gesucht und fragten nach unserer Tochter. Unsere Tochter wollte aber nicht runterkommen."
Am nächsten Tag durchsuchte die Polizei das Haus, dort fand sie auch die Unterrichtsmaterialien zum Thema Strafmündigkeit. Und auch wenn die Ermittler den beiden Täterinnen schnell auf die Schliche kamen, so musste die Staatsanwaltschaft doch recht zügig die Ermittlungen einstellen.
Die Mädchen haben mittlerweile den Wohnort gewechselt, eine von beiden lebt unter anderem Namen in einer Wohngruppe, die andere ist stationär in der Psychiatrie untergebracht, wie "Bild" schreibt. Mindestens bis zu deren 18. Lebensjahr liegt die Betreuung der Mörderinnen bei den Behörden. Doch ihre Tat gerät nicht in Vergessenheit. Mittlerweile haben die Eltern von Luise Zivilklage gegen die Mädchen eingereicht und fordern ein Schmerzensgeld von 160.000 Euro.
Auf den Punkt gebracht
- Der Vater einer der Täterinnen, die Luise erstochen hat, glaubt, dass die Entscheidung seiner Tochter, Luise zu töten, durch das Thema Strafmündigkeit im Unterricht beeinflusst wurde
- Er betont, dass seine Tochter nicht erkannt habe, was sie plante, und dass sie danach nur noch nach Hause wollte
- Luises Eltern haben Zivilklage gegen die Täterinnen eingereicht und fordern ein Schmerzensgeld von 160.000 Euro