Er war schon am Flughafen

Influencer schoss Rakete in Kinderzimmer – Festnahme

Ein Influencer schießt an Silvester eine Rakete in ein Wohnhaus in Berlin-Neukölln. Die Empörung ist groß. Nun wurde der 23-Jährige festgenommen.

Influencer schoss Rakete in Kinderzimmer – Festnahme
Die Rakete flog durch ein Fenster und explodierte in einem Kinderzimmer.
Screenshot / Video / X

Der Influencer, der in der Silvesternacht eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hat, ist am Flughafen BER an seiner Ausreise gehindert worden. Der "wegen schwerer Brandstiftung in der Silvesternacht" Verdächtige sei nach Fahndungsmaßnahmen des Landeskriminalamtes von der Bundespolizei beim Ausreiseversuch am Flughafen Berlin-Brandenburg festgenommen worden, teilte die Berliner Polizei bei X mit.

Am Sonntag solle ein Richter am Amtsgericht Tiergarten prüfen, ob ein Haftbefehl gegen den 23-Jährigen erlassen werde, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Abend gemeinsam mit.

"Ich wollte niemanden absichtlich verletzen"

In einem Video, das der arabische Influencer auf Instagram gepostet hatte, war zu sehen, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Dann zeigte die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster fliegt und im Inneren explodiert. "Zeit Online" zufolge handelt es sich nach Angaben des Influencers um ein Kinderzimmer. Nach früheren Angaben eines Polizeisprechers wurde niemand bei der Aktion verletzt. Ein Brandkommissariat ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung.

Der Influencer, der "Zeit Online" zufolge nach eigenen Angaben aus dem Westjordanland kommt, hat das Video inzwischen gelöscht und sich in einem weiteren Beitrag bei den Betroffenen entschuldigt. Gegenüber "Zeit Online" sagte er: "Ich wollte niemanden absichtlich verletzen." Was er getan habe, tue ihm sehr leid. Er wisse nicht, wie eine Rakete funktioniere.

Zugleich äußerte er Unverständnis für die Ermittlungen. "Was will die Polizei denn von mir? Denken die, ich bin ein Flüchtling?" Er sei als Tourist in Deutschland, sagte der Mann und kündigte an, wieder zurück in seine Heimat zu fliegen. Dies sei sein vorerst letzter Besuch in Deutschland gewesen.

Faeser gegen Böllerverbot

Die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der "Bild"-Zeitung vom Freitag, es müsse künftig härtere Strafen geben. Ein bundesweites Böllerverbot lehnt sie aber weiterhin ab.

Ein generelles Verbot halte die Ministerin für nicht verhältnismäßig, sagte Faesers Sprecher in Berlin. Die teilweise "katastrophalen Ausschreitungen" in manchen großen Städten seien auf dem Land nicht zu beobachten gewesen, der Jahreswechsel sei "ganz überwiegend friedlich" verlaufen. Es müssten also Unterschiede gemacht werden. Der Sprecher verwies zudem auf die bereits bestehende Möglichkeit, Verbotszonen zu erlassen, in denen Pyrotechnik nicht erlaubt ist.

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    • Ein Influencer hat an Silvester eine Feuerwerksrakete in ein Wohnhaus in Berlin-Neukölln geschossen und wurde daraufhin am Flughafen BER festgenommen.
    • Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert härtere Strafen, lehnt jedoch ein generelles Böllerverbot ab.
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