Bohrn Menas drohen mit Gericht
"Lügen-Lena" – Frühere Freunde wollen jetzt klagen
Das Ehepaar Bohrn Mena fordert, dass Grün-Kandidatin Schilling ihre Gewaltvorwürfe widerruft: "Darauf werden wir bestehen, notfalls auch vor Gericht."
Die "Lügen-Affäre" um die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling eskaliert weiter. Jetzt droht jener Mann, über den Schilling verbreitet hatte, er schlage seine Frau und sie habe daraufhin ein Kind verloren, die Causa vor Gericht zu bringen.
Der Öko-Aktivist und Buchautor Sebastian Bohrn Mena – er und seine Frau Verena sind das von den Gerüchten betroffene Ehepaar – schrieb am Montag auf X (vormals Twitter): "Die von Lena Schilling nachweislich bei mehreren Personen verbreiteten, haltlosen Gerüchte, die danach in noch größeren Kreisen kursierten, müssen durch einen unmissverständlichen Widerruf von ihr beendet werden. Darauf werden wir bestehen, notfalls auch vor Gericht."
In den letzten Tagen habe er sich bewusst nicht zu Lena Schilling geäußert. "Ich habe das auch getan, weil ich dafür kritisiert wurde, am meisten von meiner Frau, dass ich mich in der Zeit, in der ich erfahren habe was Lena uns angetan hat, dazu habe hinreißen lassen, meinen Ärger in Tweets zu kanalisieren." Das sei nicht klug gewesen, so Bohrn Mena – "aber ich war sauer und sehnte mich nach Gerechtigkeit", so Bohrn Mena.
Das Ehepaar Bohrn Mena war früher eng befreundet mit Lena Schilling. Er kenne sie, seit sie 17 war, habe sie immer unterstützt, hatte der Aktivist gesagt.
Zum wiederholten Mal betont Sebastian Bohrn Mena jetzt auf X, er habe "keinen Journalisten pro-aktiv kontaktiert, sondern wurde über Wochen von mehreren Seiten auf uns betreffende Gerüchte angesprochen". An die Öffentlichkeit gekommen war die ganze Sache, nachdem der "Standard" vergangenen Dienstag einen Artikel mit den Vorwürfen gegen Schilling veröffentlicht hatte, der sich auf Gespräche mit mehr als 50 Insidern stützte.
Bohrn Mena bezieht sich auch auf weitere Gerüchte, die Schilling in die Welt gesetzt haben soll: "Und wie sich jetzt herausstellt, hat sie Vorwürfe von häuslicher Gewalt auch über andere Personen des öffentlichen Lebens verbreitet."
Schilling hatte zu den Vorwürfen inhaltlich ja kaum Stellung genommen, sondern lediglich gesagt, sie habe sich Sorgen um eine enge Freundin gemacht und mit ihrem engsten Umfeld darüber gesprochen.
"Es stimmt einfach nicht"
Dem widerspricht Bohrn Mena heftig: "Wir können jedenfalls die nachweislich völlig falsche Erzählung von der "Freundin, die nur mit einer Person über ihre Sorgen gesprochen hat", nicht länger unwidersprochen hinnehmen. Dieses falsche Narrativ wurde in den letzten Tagen dutzendfach von ihr und anderen verbreitet, hunderttausende Menschen im Land haben es gehört oder gelesen. Wir können aber belegen, dass es nicht stimmt. Es stimmt einfach nicht."
Und das will das Ehepaar Bohrn Mena nun ein für allemal geklärt sehen. Notfalls eben auch vor Gericht.
Zuletzt hatten die beiden Schilling immer noch ein wenig in Schutz genommen, Sorgen hinsichtlich ihrer Verfassung geäußert. Von anderen seien sie wiederholt gefragt worden, warum sie nicht einfach auf Rufschädigung klagen, so Bohrn Mena. "Wieso? Weil wir kein Interesse an der Zerstörung dieses Menschen haben, den wir sehr ins Herz geschlossen hatten. Wir wollen nur, dass endlich klargestellt wird, was hier wirklich passiert ist. Und dabei werden wir es dann auch belassen."
Eine Fortsetzung der Geschichte wird es also jedenfalls noch geben.