Gesundheit
Long Covid: "Ich schlafe 17 Stunden und bin noch müde!"
Die Spätfolgen einer Corona-Infektion setzen einer jungen Wienerin schwer zu. Ständige Müdigkeit, Atemnot, Bauchschmerzen – ein Erfahrungsbericht.
Kerstin Zaufl ist eine von vielen Österreicherinnen, die an Long Covid leiden, also den lang anhaltenden Spätfolgen nach einer Corona-Infektion. Schon während der Aktivphase setzten die Symptome der 20-Jährigen schwer zu. Erst waren es Kopfschmerzen, dann kam der Husten: "Irgendwann habe ich mir die ganze Lunge heraus gehustet. Nach drei Tagen war dann das Testergebnis da – positiv." Zweimal musste die 20-Jährige wegen Atemnot sogar die Rettung verständigen (s. Video unten).
Mit dem Ende der aktiven Krankheitsphase war die Leidensgeschichte der jungen Wienerin allerdings noch lange nicht vorbei. "Bei mir in der Arbeit haben sich auch andere angesteckt", erzählt sie, "aber ich bin die, die jetzt mit Long Covid leben muss." 14 Tage nach Abklingen der akuten Symptome setzten neue Beschwerden ein, berichtet Zaufl. "Ich hatte einen Gehörsturz. Ich bin total erschöpft, manchmal schlafe ich 17 Stunden und bin noch immer müde. Dazu kommt die psychische Belastung, du kannst nichts machen, nicht mal aufs Klo gehen. Jetzt schaffe ich gerade mal eine Dusche zu nehmen, dann muss ich wieder ins Bett, weil ich so müde bin."
Zu krank für Schule
Ihre Ausbildung hat die 20-Jährige vorläufig abgebrochen, zu schwer wiegt die körperliche und psychische Belastung durch Long Covid. In einem Jahr will Zaufl ihren Bildungsweg wieder fortsetzen, bis dahin konzentriert sie sich aufs Gesundwerden. Im Video oben erzählt die junge Frau von ihrer Odyssee zu verschiedenen Ärzten, wie es ist an Long Covid zu leiden und was sie Corona-Leugnern ausrichtet.
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