"Überraschung" angekündigt
Lohn-Streit eskaliert – fällt Black Friday ins Wasser?
Am Donnerstag steht der finale Verhandlungstermin zu den Gehältern im Handel an. Gibt es keine Einigung, wird es zu Aktionen am Black Friday kommen.
Streiks wie vergangenes Jahr wollten beide Seiten im Vorfeld dezidiert vermeiden. Nun stehen die Zeichen aber doch wieder auf Arbeitskampf. Bei der 3. Verhandlungsrunde zu den neuen Kollektivverträgen im Handel gab es am Donnerstag vergangene Woche wieder keine Einigung. Am Mittwoch folgten deshalb Betriebsrätekonferenzen, bei denen die Freigabe für etwaige Kampfmaßnahmen eingeholt wurde.
Am heutigen Donnerstag wird nun ein letztes Mal verhandelt. Solle keine Lösung für die 430.000 Beschäftigten gefunden werden, wird es zu Störaktionen kommen. Anvisiert ist ausgerechnet das Wochenende kommender Woche, also der Black Friday, einer der umsatzstärksten Tage des Jahres.
"Lassen Sie sich überraschen"
Was genau die Gewerkschaften an diesen immens wichtigen Tagen planen, wenn keine Einigung erzielt wird, ist nicht klar. "Lassen Sie sich überraschen", deutete GPA-Handelschef Martin Müllauer kryptisch an. Weitere Gesprächstermine sind jedenfalls nicht geplant – und die Zahlen noch weit auseinander.
Die Gewerkschaft fordert einen Abschluss über der durchschnittlichen Inflation der letzten zwölf Monate, also 3,8 Prozent. Die Arbeitgeberseite hingegen will gewissermaßen eine "Wette" auf die Inflation eingehen. Für das kommende Jahr werden 3,1 Prozent geboten, danach soll es eine Erhöhung um 0,5 Prozent über der Inflation geben, aber nur, wenn diese unter zwei Prozent liegt.
Laut der Gewerkschaft GPA eine "Provokation", alle Prognosen würden von Werten darüber ausgehen. Fakt ist jedenfalls: Viele andere Branchen haben die Verhandlungen bereits erfolgreich beendet, dabei gab es in der Regel jeweils eine Erhöhung um die vier Prozent.
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Auf den Punkt gebracht
- Der Lohnstreit im Handel eskaliert, da auch in der dritten Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt wurde.
- Sollte bei den heutigen Verhandlungen keine Lösung für die 430.000 Beschäftigten gefunden werden, drohen Störaktionen am umsatzstarken Black Friday, wobei die Gewerkschaften ihre Pläne noch geheim halten.