Politik

Lockdown-Tag in Österreich! Das ist die Ausgangslage

Schicksalstag in Österreich! Die Regierung bewertet mit Experten die aktuelle Corona-Lage und berät über Maßnahmen. So sieht die Ausgangslage aus.

André Wilding
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Sebastian Kurz verkündet am Montag die Lockdown-Verschärfungen
Sebastian Kurz verkündet am Montag die Lockdown-Verschärfungen
picturedesk.com/ "Heute"-Montage

Es ist soweit! Die Regierung rund um Bundeskanzler Sebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Co. setzt sich einmal mehr mit Expertinnen und Experten zusammen und bespricht die weiteren Schritte zur Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus in Österreich.

Am Vormittag treffen Virologin Dorothee von Laer, Oswald Wagner, Vizerektor der MedUni Wien, Rettungskommandant Gerry Foitik, Virologe Andreas Bergthaler, Epidemiologin Eva Schernhammer und Herwig Ostermann, Chef der Gesundheit Österreich, im Kanzleramt ein und werden der Regierung ihre Einschätzungen der Corona-Lage mitteilen.

Dass sich die Fachleute angesichts der steigenden Corona-Zahlen im Land dabei für Öffnungsschritte aussprechen werden, gilt als eher unwahrscheinlich. Große Lockerungen sind auch in Hinblick auf die dramatische Lage in den Intensivstationen nicht zu erwarten. Stattdessen dürfte es in jenen Bundesländern, die eine hohe 7-Tages-Inzidenz haben, sogar Verschärfungen geben.

Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat Wien mit einer Inzidenz von 314,0 derzeit (Stand 21. März) den höchsten Wert. Danach folgen Salzburg (305,7), das Burgenland (258,8) und Niederösterreich (257,7). Jene Bezirke dieser Bundesländer, die den kritischen Wert von 400 überschritten haben, müssen wohl mit schärferen Maßnahmen rechnen. Home Office und Ausreisetests dürften so gut wie fix sein.

Regionale "Notbremse"

Offen bleibt aber die Frage, welche Maßnahmen für die Bundeshauptstadt angedacht sind. Ausreisetests dürften in Wien nur schwer möglich sein. Die Regierung dürfte sich aber auch hier für Home Office aussprechen, zumindest in jenen Bereichen und Betrieben, wo dies überhaupt möglich ist. Gesundheitsminister Rudolf Anschober hatte sich bereits am Wochenende gegen weitere Lockerungen ausgesprochen und plädierte für eine regionale "Notbremse".

"Die Situation in vielen Intensivstationen wird dramatisch, wenn nicht sehr rasch in den hauptbetroffenen Regionen starke und effektive Gegenmaßnahmen gesetzt werden. Wir müssen den Mut haben, in einzelnen besonders stark betroffenen Regionen die Notbremse zu ziehen", teilte der Gesundheitsminister mit. Die Politik müsse daher "aller erforderlichen Maßnahmen setzen, damit es nirgendwo zum Kollaps in den Intensivstationen kommt."

Mehrere Landeschefs für Öffnungen

Bei den Beratungen mit den Experten werden auch die Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ und NEOS per Video zugeschaltet sein. Um 13.00 Uhr werden dann die Landeshauptleute im Bundeskanzleramt persönlich erscheinen. Dort wird man dann mit den Landeschef das weitere Prozedere besprechen.

Einige Landeshauptleute, darunter etwa Kärntens Landeschef Peter Kaiser (SPÖ), Niederösterreichs Landeschefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), werden sich darin für Lockerungen aussprechen, auch Bundeskanzler Sebastian Kurz wird für ein regionales Vorgehen plädieren.

Gegen 17.00 Uhr wird die Regierung schließlich vor die Presse treten und ein Statement abgeben. Dort werden der Bevölkerung dann die weiteren Maßnahmen bekanntgegeben.

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