Burgenland

Paukenschlag – Doskozil sperrt am Montag wieder auf

Jetzt ist fix: Hans Peter Doskozil beendet den harten Lockdown. Am Montag sperrt das Burgenland wieder auf. Es sei Zeit, "das Ruder zu übernehmen".

Clemens Oistric
Teilen
Hans Peter Doskozil (SP) sperrt am Montag wieder auf.
Hans Peter Doskozil (SP) sperrt am Montag wieder auf.
Picturedesk, Montage "Heute"

Während Wien und Niederösterreich aufgrund der angespannten Lage auf den Intensivstationen noch (zumindest) bis zum 2. Mai im Lockdown verharren, geht das Burgenland seinen eigenen Weg. "Heute" berichtete Dienstagabend über den Geheimplan. Landeschef Hans Peter Doskozil hat es sich in den letzten Tagen nicht leicht gemacht, alle Zahlen analysiert und mit Experten konferiert. Daher verschob er auch seine Entscheidung, obwohl seine Amtskollegen Michael Ludwig (SP/Wien) und Johanna Mikl-Leitner (VP/NÖ) bereits am Montag die Verlängerung verkündeten.

NUN DER CORONA-HAMMER! Doskozil geht beim Endlos-Lockdown nicht mehr mit und präsentiert am Mittwoch in Eisenstadt seinen "Plan B" aus der Krise.

Burgenland öffnet am Montag

Das Wichtigste vorweg: Schon am kommenden Montag, dem 19. April, werden Schulen, Handel und körpernahe Dienstleister wieder öffnen dürfen. Dies sei möglich, da Burgenland aktuell eine 7-Tages-Inzidenz von 185 vorweisen kann. "Es gibt derzeit nur drei Bundesländer, wo diese niedriger ist", so Doskozil. Und: "Im Burgenland hatten wir zuletzt in absoluten Zahlen nur noch Zuwächse im zweistelligen Bereich bei Neuinfektionen." Am Mittwoch waren es exakt 88 neue Positiv-Befunde.

Hans Peter Doskozil: "Es ist Zeit, das Ruder zu übernehmen."

Hans Peter Doskozil: "Durch die gesetzten Maßnahmen und die Disziplin sowie den Zusammenhalt der Burgenländerinnen und Burgenländer konnte das Infektionsgeschehen stabilisiert werden." Entscheidend sei nun, diese hart verdiente Besserung nicht leichtfertig zu verspielen, betont der Politiker: "Es ist wichtig, Perspektiven zu bieten und nachhaltige Konzepte für eine sichere Öffnung im Burgenland zu schaffen. Es ist Zeit, das Ruder zu übernehmen." Die Lockdowns hätten viele Menschen aber "sowohl wirtschaftlich als auch sozial vor riesige Herausforderungen" gestellt.

"Doskos" Corona-Coup

Und so wagt man nun, unter massiver Begleitmusik, Öffnungsschritte. Dafür angelte sich Doskozil den Public-Health-Experten der MedUni Wien, Hans Peter Hutter. Er soll den Aufsperrprozess wissenschaftlich begleiten. Darüber hinaus schraubt das Burgenland das Testen massiv nach oben. In allen Betrieben ab fünf Mitarbeitern wird wöchentlich zwei Mal getestet, in den Schulen (Distance Learning endet) drei Mal, in den Kindergärten erstmals ebenso – auf freiwilliger Basis für die Kids. Das Land schaffte dafür Hunderttausende Spucktests (Erwachsene) und Lollipop-Tests (Kinder) mit geringer Fehlerquote an. Die Wirtschaftskammer zieht mit; das Land Burgenland geht in den eigenen Betrieben sogar noch einen Schritt weiter und verordnetet: Zwei Mal wöchentlich müssen alle Mitarbeiter zum Corona-Test. Goodie: Durch ein neues EDV-System sind diese dann als Eintrittstests (etwa für Friseur oder Fußpflege) gültig.

Zwei Testgemeinden

Neusiedl am See und Parndorf werden darüber hinaus zu Testgemeinden. Hier sollen zwei Mal wöchentlich nahezu alle Einwohner getestet werden, um erstmals die konkreten Auswirkungen von Öffnungen auf das Infektionsgeschehen wissenschaftlich analysieren zu können. "Die Testung wollen wir so einfach und angenehm wie möglich halten", betont Doskozil, deswegen soll der den Burgenländer von der "Oster-Testaktion" bekannte Spucktest zum Einsatz kommen.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf