Hart erkämpft! ÖFB-Team knöpft Belgien einen Punkt ab

Die kampfstark auftretenden Österreicher jubelten in der 21. Minute gegen den Weltranglisten-Vierten über den Führungstreffer aus dem Nichts. Einen eigentlich als Zuspiel gedachten Pass von Michael Gregoritsch vor das Tor fälschte Orel Mangala ins eigene Tor ab. Romelu Lukaku erzielte für die phasenweise drückend überlegenen "roten Teufel" in der 62. Minute den Ausgleich, ehe Stefan Posch sogar den Sieg liegen ließ (68.). Auf der Gegenseite rettete das Lattenkreuz beim Schuss von Youri Tielemans das Remis (94.). 

Nach der Punkteteilung gegen den Gruppen-Favoriten bleibt Österreich auch nach drei Spielen Tabellenführer, hat sieben Punkte auf dem Konto, während die Belgier mit einem Spiel weniger drei Zähler dahinter liegen. Am Dienstag gastiert der Gruppen-Dritte Schweden im Wiener Ernst-Happel-Stadion.

Guter ÖFB-Beginn

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zeigte sich im Gastspiel beim Weltranglisten-Vierten durchaus mutig, schickte ein 4-4-2 aufs Feld, setzte mit Marko Arnautovic, Michael Gregoritsch, Christoph Baumgartner und Patrick Wimmer auf vier Offensivspieler, ÖFB-Kapitän David Alaba startete bei seinem 100. Länderspiel als Abwehrchef. Gegenüber dem knappen 2:1-Erfolg gegen Estland nahm der Deutsche sechs Umstellungen vor. Bei den "roten Teufeln" startete Lukaku, der im Champions-League-Finale keine gute Figur gemacht hatte, als Mittelstürmer. Kevin de Bruyne wurde nach einem Muskelteilabriss, den er sich beim CL-Triumph von Manchester City zugezogen hatte, nicht einberufen.

Im mit 50.000 Fans ausverkaufen König-Baudouin-Stadion von Brüssel legte Österreichs Team einen bissigen Start hin, war in der Anfangsphase besser in der Partie. Maxi Wöber fand in der siebten Minute mit einer weiten Flanke aber Arnautovic nicht. Die Belgier brauchten eine knappe Viertelstunde, um sich auf das Pressing der Österreicher einzustellen. Und ließen das ÖFB-Team dann selbst mit hohem Anlaufen nicht gefährlich werden. Einen Schuss von Leander Dendoncker konnte Philipp Lienhart abblocken (15.).

Führungstreffer in Rot-Weiß-Rot

Belgiens Offensivdrang wurde in der 21. Minute aber mit dem ÖFB-Führungstreffer gestoppt. Ein weiter Corner von Patrick Wimmer landete an der zweiten Stange bei Gregoritsch, der volley Richtung Tor spielte. Und damit scheinbar Orel Mangala überraschte, denn der Belgier hielt die Ferse hoch, um den Schuss zu klären, fälschte damit ins eigene Tor ab – 1:0 für Österreich. Mit der Führung im Rücken verlagerte sich die Rangnick-Elf zunehmend aufs Kontern. Arnautovic setzte in einer an Chancen armen ersten Halbzeit seinen Kopfball nach einer Flanke von Stefan Posch am langen Eck vorbei. Die Belgier hatten zwar mehr vom Spiel, doch Dodi Lukebakio vergab in der 41. Minute den Ausgleich, setzte den Schuss nach einem Tänzchen mit Alaba und Lienhart am rechten Eck vorbei.

Belgien "rote Teufel" erhöhten im zweiten Durchgang die Schlagzahl. Der Kopfball von Wout Faes flog in der 54. Minute, Lukaku verzog fünf Minuten später. Doch der bereits als "Chancentod" verschriene Belgier erzielte in der 62. Minute den hochverdienten 1:1-Ausgleich. Von Lukebakio bedient ließ Alaba dem Inter-Stürmer zu viel Platz, das nützte Lukaku eiskalt – 1:1.

Lattenkreuz rettet

Der Gegentreffer und die Einwechslung von Marcel Sabitzer weckten Österreichs Team nach einer Stunde wieder auf. Denn bis auf einen missglückten Lienhart-Abschluss – der Freiburger haute am Ball vorbei (52.) – gelang Rot-Weiß-Rot im zweiten Durchgang zunächst wenig. Sabitzer verzog in der 67. Minute, der freistehende Posch scheiterte eine Minute später am weitgehend beschäftigungslosen Belgien-Keeper Thibaut Courtois. Plötzlich konterte der Weltranglisten-Vierte im eigenen Stadion. Doch Keeper Alexander Schlager parierte gegen Johan Bakayoko (74), wenige Sekunden später fehlte Yannick Carrasco ein halber Meter. Und in der 77. Minute war Schlager vor Bakayoko zur Stelle.

In der wilden Schlussphase spielten nur noch die Gastgeber. Und verpassten den Heimsieg. Alaba warf sich in der 80. Minute in Bakayokos Schuss, Lukaku donnerte den Ball in der 91. Minute drüber. Und in der 94. Minute traf Tielemans nur das Lattenkreuz.