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FPÖ-Chef Hofer: "Straches Antreten ist mir egal"

Am Montagabend ist FPÖ-Chef Norbert Hofer bei den ORF Sommergesprächen an der Reihe. "Heute" berichtet aktuell.

Heute Redaktion
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Norbert Hofer beim ORF Sommergespräch.
Norbert Hofer beim ORF Sommergespräch.
Sabine Hertel

Die ORF Sommergespräche gehen in die nächste Runde. Am Weingut am Reisenberg spricht Simone Stribl mit FPÖ-Obmann Norbert Hofer. Thema wird wohl auch der Wien-Wahlkampf sein, wo Heinz-Christian Strache der FPÖ Stimmen abluchsen will.

"Im Privaten hatte ich schon härtere Zeiten", so Hofer über das vergangene Jahr der FPÖ. Aber der Alltag als Politiker verlange einem viel ab. Dafür brauche man inneres Feuer. Ob er das auch manchmal nicht verspütze? "Natürlich. Ich bin ja auch nur ein Mensch."

Hofer gegen Impfpflicht, die gar nicht angedacht ist

Bezüglich der Flucht österreichischer Urlauber aus Kroatien meint Hofer, dass es auch eine partielle Reisewarnung getan hätte. Außerdem stellt er die Behauptung auf, dass 50 Prozent der positiven Corona-Tests in Österreich falsch seien. Auch auf die Anmerkung, dass das Gesundheitsministerium dabei wohl widersprechen würde, bleibt er bei dabei.

Hofer ist nicht gegen die Grippe geimpft, hat dafür aber eine Zeckenschutzimpfung. Warum er sich nicht gegen Corona impfen lassen würde? "Weil das eine persönliche Entscheidung ist." Er sei auch gegen eine Impfpflicht. Die ist laut der Bundesregierung auch nicht angedacht. "Ich glaube das alles nicht mehr", so Hofer. Immerhin sei auch die Maskenpflicht gekommen.

"Bei den Betrieben ist es wichtig zu wissen, dass 100.000 Unternehmen neue Schulden gemacht haben", so Hofer. Bei den Umsätzen komme es zu großen Einbußen. Er warnt vor einem Pleite-Tsunami und Hunderttausenden Arbeitslosen. Er ist gegen eine allgemeine Maskenpflicht, mit Ausnahme von gefährdeten Bereichen, etwa dem Gesundheitswesen.

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    Norbert Hofer beim ORF Sommergespräch
    Norbert Hofer beim ORF Sommergespräch
    Sabine Hertel

    Hofer über Belarus

    Was sagt Hofer zu den Protesten in Belarus? "Es ist völlig klar, dass eine Wahl rechtmäßig ablaufen muss. Ich war nicht dabei, aber was wir wissen, war es nicht der Fall, dass das Wahlergebnis nicht den Willen des Volkes abbildet." Der FPÖ-Chef erinnert auch daran, dass der Machthaber Lukaschenko die Proteste mit Gewalt niedergeschalgen wollte. Am Kooperationsvertrag der FPÖ mit der Putin-Partei Einiges Russland will er festhalten. US-Präsident Donald Trump sieht Hofer "emotionslos". Er habe auch keine Präferenz, wer die amerikanische Wahl im November gewinnen sollte.

    "Mir ist es relativ egal", so Hofer über Straches Antreten bei der Wien-Wahl. Er denke, dass es nicht notwendig sein werde, die Wahl anzufechten. Das würden andere tun. Knapp über 30 Prozent hatte die FPÖ bei der Wahl 2015 erreicht. Auf ein Wunschergebnis will sich Hofer nicht festlegen: "Dominik Nepp muss jetzt die Suppe auslöfeln, die andere verbrockt haben."

    Straches Finanzen?

    Hofer habe nichts über Straches private Finanzen gewusst, beteuert er. In der FPÖ soll ein Katalog ausgearbeitet werden, mit dem geregelt werden, für welche Zwecke die Partei Geld ausgibt und für welche nicht. Mietkostenzuschüsse werde es nicht mehr geben.

    Bezüglich des 2:1-Schlüssels unter Aufsichtsräten meint Hofer, dass man einfach geeignete Personen in der türkis-blauen Koalition gewählt habe. "Es war eine Koalition und keine Ehe. Es tut mir leid, dass die Zusammenarbeit beendet ist", so Hofer über die "verlorene Liebe" zwischen den beiden Parteien nach Ibiza. Wie lange er noch in Opposition sein will? "Ich habe viel Ausdauer."

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