Science
Wiener beobachteten grüne Explosion am Himmel
Ein Meteorit ist am Montag über Deutschland explodiert. Das Himmelsspektakel war auch in Österreich zu sehen. Jetzt beginnt die Suche nach den Resten.
Zahlreiche Menschen wurden am Montag gegen 22.45 Uhr Zeugen eines beeindruckenden Schauspiels am Himmel über Mitteleuropa. Der Himmel färbte sich kurzzeitig grün.
Nach ersten Einschätzungen handelte es sich um einen Meteorit, der über Deutschland verglühte. "Es gab mehr als 400 Sichtungen, hauptsächlich aus Deutschland und Tschechien, sowie fast allen mitteleuropäischen Ländern", teilte ein Sprecher des European Space Research Institute (Esrin) am Dienstag im italienischen Frascati mit. Darunter auch einige aus Österreich: "Ja, es gibt auch einzelne Meldungen aus Österreich kurz vor 22:45 Uhr", bestätigte UBIMET-Experte Nikolas Zimmermann gegenüber "Heute".
Eisen sorgte für grünes Licht
Experten gehen davon aus, dass es sich um einen Boliden, einen extrem hellen Meteor, gehandelt hat. Zum Zeitpunkt der Explosion soll er heller als der Vollmond gewesen sein. Der Brocken soll bei Nürnberg in die Atmosphäre eingetreten und über dem Großraum Höchstadt in Mittelfranken verglüht sein. Beobachter meldeten in einigen Kilometern Entfernung noch den Knall einer Explosion und Grollen. Laut der Sternwarte in Nürnberg kommt die Grüne Farbe von dem Eisen in dem Gestein, das beim Verglühen aufleuchtete.
Unter anderem hätte es laut dem österreichischen Experten Sichtungen aus der Bundeshauptstadt sowie aus dem Wald- und Weinviertel gegeben. "In anderen Regionen wie etwa in Vorarlberg oder Oberösterreich haben Wolken Sichtungen verhindert." Nutzer sozialer Medien schrieben: "Sah toll aus", "dachte erst, es ist ein Blitz", "sah echt krass aus", "wie geil".
Laut einer ersten Analyse vom astronomischen Institut in Tschechien (Astronomical Institute of the Czech Academy of Sciences) war der Meteorit in einem Höhenbereich von etwa 100 km bis 35 km über dem Boden sichtbar. "Die maximale Helligkeit erreichte er etwa über dem Großraum Nürnberg in Bayern in etwa 56 km Höhe", erklärt Zimmermann.
Suche hat begonnen
Daten zur genauen Bahn des Himmelskörpers, seiner Größe und dem Material gibt es allerdings noch nicht. Die Spur am Himmel sei Beobachtern zufolge in etwa von Südosten nach Nordwesten verlaufen. Die Experten gehen auch davon aus, dass kleine Bruchstücke als sogenannte Meteorite am Boden angekommen und Meteoritensucher schon auf der Suche nach ihnen sind.