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"Wie Airbag": Brustimplantate schützen bei Autounfällen 

Forscher haben herausgefunden, dass Brustimplantate bei einem Autounfall die Verletzungsgefahr zu einem gewissen Grad vermindern können. 

Brustimplantate wirken bei einem Crash mit niedrigem Tempo wie ein Mini-Airbag.
Brustimplantate wirken bei einem Crash mit niedrigem Tempo wie ein Mini-Airbag.
Getty Images/iStockphoto

Wer sich die Brüste vergrößern lässt, macht dies meist aus ästhetischen Gründen. Dass man sich mit Silikonimplantaten auch vor Autounfällen schützen kann, ist neu. Laut einer US-amerikanischen Studie der Gesellschaft für Plastische Chirurgie in Spokane und Seattle soll aber genau das der Fall sein. Kommt es zum Beispiel beim Parken oder Rückwärtsfahren – was in den USA auch ohne Sicherheitsgurt erlaubt ist – zum Unfall, sind Personen mit Silikonimplantaten besser geschützt. Allerdings nur, wenn es bei einer Geschwindigkeit von unter 20 km/h bleibt und der Airbag deswegen nicht ausgelöst wird.

Für die Studie simulierte das Forschungsteam einen Crash mit und ohne Brustimplantaten. Hierfür wurden ein Silikonimplantat sowie medizinisches Gel, welches die natürliche Brust darstellen soll, einer Aufprallgeschwindigkeit von etwa 16 km/h ausgesetzt. Ein geringes Tempo, was häufig aber schon zu Rippenbrüchen führt, wenn der Oberkörper aufs Lenkrad knallt.

Schützt vor Rippen- oder Brustbeinfrakturen

Das Ergebnis überrascht: "Brustimplantate verringern den maximalen Druck, dem die Brustwand ausgesetzt ist, um 23 Prozent", schreiben die Forschenden im Fazit der Studie. "Dies deutet darauf hin, dass Patientinnen mit Brustimplantaten vor Verletzungen der Brustwand, wie zum Beispiel Rippen- und Brustbeinfrakturen oder Lungenquetschungen, geschützt sein könnten, wenn sie mit der allgemeinen, nicht angeschnallten Bevölkerung verglichen werden, die in einen Verkehrsunfall mit geringer Geschwindigkeit verwickelt ist." Der deutsche Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie an der Aachener Domhof-Klinik Dr. Helge Jens erklärt gegenüber der "Bild": "Brustimplantate wirken bei einem Crash mit niedrigem Tempo wie ein Mini-Airbag."

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    Die Britin Danielle Sheehan ließ sich mit 19 Jahren ihre Brüte vergrößern. 13 Jahre später machten sie die Silikonimplantate krank.
    Die Britin Danielle Sheehan ließ sich mit 19 Jahren ihre Brüte vergrößern. 13 Jahre später machten sie die Silikonimplantate krank.
    TikTok/ Danielle Sheehan

    Bei hoher Geschwindigkeit zusätzliches Risiko

    Doch ab welcher Geschwindigkeit spielt der Silikonschutz keine Rolle mehr? Italienische Wissenschaftler der Polytechnischen Universität Mailand (Italien) fanden in einer anderen Studie heraus, dass Unfälle bei hohen Geschwindigkeiten dazu führen können, dass die Implantate Schaden nehmen – und sich somit zu einer zusätzlichen Gefahr entwickeln können.

    Dazu befestigten sie Crash-Test-Dummies, die mit Silikon-Prothesen bestückt waren, mit einem Vierpunkt-Sicherheitsgurt. Anschließend folgte ein Schlittentest mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 90 km/h. Ergebnis: Ein Rippenknochenbruch war sichtbar, im Inneren trat Gel aus. Allerdings gehen die Forschenden davon aus, dass bei den meisten Traumata die Implantate keinen Schaden nehmen – außer es kommt zu einem Zusammenstoß mit spitzen Gegenständen.

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