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Quallen in der Donau – darum sind sie im FKK-Bereich

Im Kuchelauer Hafen wurden jetzt ganze Schwärme von Süßwasserquallen entdeckt. Was es damit auf sich hat und ob die Medusen gefährlich sind.

Christine Scharfetter
Süßwasserquallen werden aktuell vermehrt am Kuchelauer Hafen in Wien-Döbling gesehen
Süßwasserquallen werden aktuell vermehrt am Kuchelauer Hafen in Wien-Döbling gesehen
iStock, Denise Auer

Nicht nur im Mittelmeer kommt es derzeit auf manchen Stränden zu Quallen-Invasionen, sondern neuerdings auch in der Donau – genauer gesagt im Kuchelauer Hafen im Wiener Bezirk Döbling. Für Aufsehen sorgte vor allem ein Foto einer Ruderin auf Twitter, die meinte dort in den vergangenen 17 Jahren dort noch nie Quallen gesehen zu haben. "Heute" berichtete.

Vor allem im FKK-Bereich dürften die Medusen zu einer gewissen Tageszeit anzutreffen sein. So erzählte eine Naturistin am Sonntag gegenüber "Heute", dass sie hier erst kürzlich selbst mit den Tierchen geschwommen sei. Ein vollkommen ungefährliches Erlebnis, dass man unbedingt wahrnehmen sollte, so Dr. Daniel Abed-Navandi, Stellvertretender Direktor im Haus des Meeres in Wien, gegenüber "Heute".

"Die Nesseltiere leben nur ein oder zwei Wochen und wenn man sie nicht gerade stark miteinander verquirlt, schadet man ihnen nicht. Man sollte sich die Medusen auf jeden Fall nicht entgehen lassen." Immerhin könne man diese Medusen auch nicht im Haus des Meeres bewundern. "Wir haben dafür sehr viele spannende Salzwasserquallen, die beobachtet werdet können."

Je wärmer, desto mehr

Es handle sich um Süßwasserquallen, die uns nichts anhaben können. "Sie haben so schwache Nesselzellen, die gerade einmal Planktonkrebse töten können." Entsprechend würden wir weder ein brennen, stechen und auch sonst keine Reaktion auf unserer Haut nach einem Kontakt bemerken. 

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    In deutschen Küstengewässern und im Mittelmeerraum ist die Gelbe Nesselqualle (Cynea capillata), auch Feuerqualle oder Leuchtqualle genannt, verbreitet. Sie ist schmerzhaft, aber sie fügt nur in seltenen Fällen lebensbedrohliche Wunden zu.
    In deutschen Küstengewässern und im Mittelmeerraum ist die Gelbe Nesselqualle (Cynea capillata), auch Feuerqualle oder Leuchtqualle genannt, verbreitet. Sie ist schmerzhaft, aber sie fügt nur in seltenen Fällen lebensbedrohliche Wunden zu.
    Reuters

    Fakt sei außerdem, dass es Süßwasserquallen bereits seit über 100 Jahren in Europa gibt und jedes Jahr zu ihrer Geschlechtsreife auch in der Donau anzutreffen sind. "Medusen entwickeln sich aus Polypen, die das ganze Jahr über auf Pflanzen und Steinen praktisch unsichtbar ausharren. Erst, wenn es warm genug ist, werden sie zu Quallen und je wärmer das Wasser ist, desto schneller vermehren sich diese."

    Medusen sind von der Strömung abhängig

    Allerdings seien die Wasserbewohner kein Zeichen für eine schlechte Wasserqualität, sondern ganz im Gegenteil. "Medusen sind viel empfindlicher als Fische. Man kann sich sicher sein, dort, wo sie sind, ist die Wasserqualität sehr gut."

    Warum die Nesseltiere ausgerechnet im FKK-Bereich anzutreffen sind, dürfte allerdings nichts mit vorhanden oder eben nicht vorhandenen Badetextilien zutun haben. "Das kommt auf die Hydrographie des Ortes an, vermutlich werden sie aufgrund der Strömung dort zusammengetrieben. Medusen können nicht gut schwimmen und sind am Ende von der Strömung abhängig", so Abed-Navandi.

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