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Ekelalarm! Hotel wechselte Wasser im Spa nur 2x im Jahr

Ein Katastrophenbefund der Behörde brachte den Skandal ans Licht. Der Direktor sei sich der "Bedeutung des Wasserwechsels nicht bewusst gewesen".

Sabine Primes
Bei einer Gesundheitsüberprüfung des Wassers wurde das 3.700-fache des zulässigen Wertes an potenziell tödlichen Legionellenbakterien gefunden. 
Bei einer Gesundheitsüberprüfung des Wassers wurde das 3.700-fache des zulässigen Wertes an potenziell tödlichen Legionellenbakterien gefunden. 
daimarubesso.com/en/hotspring/

Der Chef eines 158 Jahre alten japanischen Gästehauses hat sich dafür entschuldigt, das Wasser in seinem Sprudelbad nur zweimal im Jahr gewechselt zu haben. Dem zugrunde liegt eine Gesundheitsinspektion des Onsen, eines traditionellen japanischen Bades, bei dem Wasser aus vulkanisch erhitzten heißen Quellen verwendet wird. Die Behörden fanden das 3.700-Fache des zulässigen Wertes an Legionellenbakterien, berichtete die CNN-Tochtergesellschaft "TV Asahi".

Legionellen können die Legionärskrankheit, eine schwere Form der Lungenentzündung, verursachen. Menschen können erkranken, wenn sie kleine Wassertröpfchen einatmen, die die Bakterien enthalten und eine Infektion in der Lunge verursachen. Die Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden. Die Bakterien können in Duschköpfen und Wasserhähnen, Whirlpools, Kühltürmen, Warmwasserspeichern, Zierbrunnen oder Sanitäranlagen in großen Gebäuden vorkommen.

Bakterienalarm!

Nach den örtlichen Vorschriften hätte das Wasser im Onsen wöchentlich gewechselt werden müssen. Die Hotelleitung gab jedoch zu, dass es nur zweimal im Jahr gewechselt wurde. Auf einer Pressekonferenz bedauerte Makoto Yamada, der Direktor der Hotelkette Ryokan, zu dem das betroffene Hotel "Daimaru Besso" gehört, den Fehler. Er sagte, er sei sich der Bedeutung des Wasserwechsels nicht bewusst gewesen. "Ich selbst kannte das Gesetz nicht und dachte, dass Legionellen ein gewöhnliches Bakterium sind, das überall vorkommt, und dass es sicher ist, weil die großen Bäder frei fließen und das Wasser so oft gewechselt wird."

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    Daniel Aenishänslin

    Wieder in Betrieb

    Die Bäder wurden nach der Entdeckung der Bakterien im vergangenen Jahr vorübergehend geschlossen, sind aber inzwischen wieder voll in Betrieb. Der Hotelchef habe sogar selbst dort gebadet und es sei ihm nichts passiert. Jedoch habe man das Bad nun gründlich gereinigt und tausche das Wasser ab jetzt regelmäßig.

    Auf der Website des Ryokan heißt es über die Bäder: "Unser Badewasser stammt aus dem Futsukaichi Onsen, der seit über 1.300 Jahren fließt und ein Symbol für die unveränderliche Geschichte der Region ist.
    "Futsukaichi Onsen wird seit Jahrhunderten von Würdenträgern und Priestern besucht. Sein weiches und sanftes Wasser macht die Haut geschmeidig und den Geist entspannt." Das Wasser, so heißt es auf der Website, hilft bei "chronischen Gelenkschmerzen, Nervenschmerzen, Magen-Darm-Problemen, Verbrennungen und Hautproblemen". Yamada erklärte auf der Pressekonferenz, dass sein Team es versäumt habe, dem Wasser aus hygienischen Gründen Chlor beizumischen, "weil wir den Geruch von Chlor egoistischerweise nicht mochten."

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