Bacàn
Neue Insel vor Italien aufgetaucht! Was dahinter steckt
Ein schmaler Sandstreifen in der Lagune von Venedig sorgt derzeit für Aufsehen. Der Umweltwissenschaftler Giovanni Cecconi hat eine Theorie.
Verantwortlich für das ungewöhnliche Phänomen soll laut dem Umweltwissenschaftler Giovanni Cecconi das Flutschutzsystem MOSE von Venedig sein. Die künstliche Flutschutzsperre stoppt Gezeiten von mehr als 110 Zentimeter und ist bei den Venezianern umstritten. Viele befürchten, dass MOSE die Strömungen in der Lagune verändern und dadurch für schlimme Folgen sorgen könnte. Doch jetzt scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
Keine Wellen mehr
"Dank MOSE ist eine neue Insel entstanden", erklärt der Ingenieur und ehemaliger Leiter der MOSE-Kontrollzentrale auf Facebook. Die Insel sei im Jahr 2020 erstmals aufgetaucht, nachdem das Flutschutzsystem in Betrieb genommen wurde. Dadurch würden die vielen Bora-Stürme im Winter keine Wellen mehr erzeugen, die die Sommerablagerungen auf der Sandbank zerstören könnten.
"Seit 2020 ist die Insel so stark gewachsen, dass sie das ganze Jahr über präsent ist", so Cecconi. Pflanzen und Vegetation würden entstehen, die Salzwiesen ähneln. Cecconi veröffentlichte dazu Fotos von Google Earth.
"Das MOSE hat Bacàn nicht zerstört, sondern geholfen, sich zu einer echten Insel zu entwickeln. Was früher nur eine flache Sandbank war, ist heute eine stabile Landmasse – fast wie eine 'punkige grüne Haartolle' inmitten der Lagune", erklärte Giovanni Cecconi gegenüber der Zeitung "Corriere Del Veneto".
Auf den Punkt gebracht
- In der Lagune von Venedig ist eine neue Insel namens Bacàn aufgetaucht, die durch das Flutschutzsystem MOSE entstanden ist.
- Der Umweltwissenschaftler Giovanni Cecconi erklärt, dass das System die Gezeiten stoppt und somit die Bildung und das Wachstum der Insel ermöglicht hat, die nun eine stabile Landmasse darstellt.