Gesundheit
Neuer Affenpocken-Fall in Österreich
Ein Jahr nach dem größten Affenpocken-Ausbruch ist die Gefahr laut WHO noch nicht vorbei. Im April gab es den ersten Fall des Jahres in Österreich.
Ein Jahr nach Beginn des großen globalen Ausbruchs sind die Affenpocken – die mittlerweile den Namen Mpox tragen – kaum noch ein Thema. Ein Fehler laut Weltgesundheitsorganisation (WHO), denn der Erreger gehöre zu den drei gefährlichsten Virengruppen aus der Tierwelt.
"Wir könnten in drei Jahren eine Virusvariante haben, die deutlich weniger gut einzudämmen ist – das ist ein echtes Risiko", erklärte jetzt WHO-Affenpockenexpertin Rosamund Lewis.
328 Fälle in Österreich
Vor genau einem Jahr begann das Mpox-Virus, das bis dahin praktisch nur aus wenigen afrikanischen Ländern bekannt war, sich weltweit in größerem Stil von Mensch zu Mensch auszubreiten. Insgesamt zählte die WHO seit Anfang 2022 mehr als 87.000 Fälle in 111 Ländern – darunter 130 Todesfälle.
In Österreich wurden seit 23. Mai 2022 laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) 328 Fälle der meldepflichtigen Krankheit registriert (Stand 28. April 2023). Eine am 7. April gemeldete Mpox-Infektion sei die erste im Jahr 2023 gewesen.
"Es ist besorgniserregend, dass das Virus aus seiner ökologischen Nische in Zentral- und Westafrika herausgetreten ist", sagte die Direktorin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorbereitung, Sylvie Briand, in Genf. "Es könnte sich verändern, ansteckender werden oder eine anfällige Bevölkerungsgruppe infizieren, die bisher verschont geblieben ist." Das wären beispielsweise Schwangere oder Kleinkinder. "In diesen Gruppen könnte die Krankheit einen deutlich schwereren Verlauf nehmen."
Zahl der Infizierten steigt
Obwohl inzwischen viele der neu betroffenen Länder die Ausbrüche gut unter Kontrolle haben, ist die Lage nicht wie zuvor: Statt in einigen wenigen Ländern ist das Mpox-Virus nun weltweit verbreitet – und kann jederzeit dafür sorgen, dass die Fallzahlen lokal wieder nach oben schnellen.
So gab es in Japan seit Beginn des Jahres 2023 wieder einen merklichen Anstieg. Grund dafür ist ein Ausbruch, durch den es zu anhaltenden lokalen Ansteckungen kommt. Auch für die Region Centre-Val de Loire in Frankreich meldete die WHO Anfang April 2023 einen neuen Infektionscluster mit 17 Fällen.
Typische Symptome
Eine Mpox-Infektion überträgt sich unter Menschen durch engen Körperkontakt. Man erkennt sie an Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie einem Hautausschlag mit Pusteln. Mpox ist verwandt mit den seit den 1980er-Jahren ausgerotteten klassischen Menschenpockenviren, die jahrhundertelang gewütet hatten.
Seit 2022 gibt es drei Impfstoffe, die das Risiko einer Ansteckung deutlich verringern. In Österreich sind Imvanex und der US-Impfstoff Jynneos mit einer Zulassung der US-amerikanischen Behörde FDA gegen Mpox in begrenzter Anzahl verfügbar.