Gesundheit
Experte rechnet am Mittwoch mit 10.000 Neuinfektionen
Die Corona-Zahlen explodieren wieder. Molekularbiologe Ulrich Elling spekuliert zum offiziellen Sommerbeginn mit über 10.000 neuen Fällen.
Die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 dominieren auch in Österreich das Infektionsgeschehen. Damit rechnet das Prognose-Konsortium des Gesundheitsministeriums noch diese Woche, nachdem der Anteil dieser Fälle österreichweit vor ein paar Tagen bereits 30,9 Prozent ausmachten.
Dies bestätigte auch Molekularbiologe Ulrich Elling gegenüber "Heute". Der Experte hatte schon im Mai vor einer neuerlichen Omikron-Welle gewarnt und warnt bereits diesen Mittwoch vor hohen Zahlen, wie im April: "Meine Spekulation ist, dass wir noch diese Woche die 10.000er-Marke deutlich überschreiten werden." Das sei jedoch nur die gemessene Welle. "Viele gehen nicht mehr testen, daher wird die tatsächliche Zahl noch viel höher sein." Außerdem gehe er in den nächsten Wochen noch von einem weiteren Anstieg aus, denn der Peak sei laut Elling nach wie vor erst im Juli zu erwarten.
Welle nicht zu stoppen
Für eine erneute, weitläufige Maskenpflicht sprach er sich im "Heute"-Interview dennoch nicht aus. "Wir werden mit oder ohne Maske die Welle nicht stoppen. Die Welle wird im Sommer einfach durchrauschen." Die einzige sinnvolle Maßnahme sei in seinen Augen die vierte Impfung für alle, "die vor schweren Verläufen Angst haben". Das Warten auf den neuen Corona-Impfstoff mit Omikron BA.1 mache hingegen nicht viel Sinn. "Daten aus Israel zeigen ganz deutlich, dass die vierte Impfung gegen schwere Verläufe hilft und der neue Impfstoff kommt erst, wenn die Welle schon wieder vorbei ist."
Für alle, die im Sommer einen Urlaub geplant haben, rät er, zwei Wochen davor besonders vorsichtig zu sein. "Sonst ist der Urlaub im Eimer." Elling selbst werde mit seiner Familie vor der Abreise zwei Wochen lang in einen persönlichen, strengen Lockdown gehen.
Sommerwelle drückt Herbstwelle
Doch die Sommerwelle habe auch Vorteile. "Für den Fall, dass wir bei Omikron bleiben, ist dadurch die nächste Welle im Herbst gedämpft", so der Molekularbiologe.