Gesundheit
CoV-Neuinfektionen - deshalb steigen die Zahlen rasant
Die Impfpflicht wird ausgesetzt und schon erreichen die Covid-Zahlen einen neuen Rekord. Komplexitätsforscher Peter Klimek erklärt, woran es liegt.
Am Montag waren es noch 26.153, bereits einenTag später, am Dienstag, wurden 30.939 und am Mittwoch bereits 47.795 Neuinfektionen gemeldet. Am Donnerstag erreichten die Zahlen gar ein neues Rekordhoch: 49.432 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. So hohe Fallzahlen gab es noch nie. Doch woran liegt es? Etwa an der eben erst ausgesetzten Impfpflicht?
Nein, sagt Komplexitätsforscher und Gecko-Mitglied Peter Klimek. "Wie die Welle jetzt in den nächsten Tagen weitergehen wird, darauf wird es wenig Einfluss haben, ob eine Impfpflicht sofort kommt oder nicht", erklärte der Experte der MedUni Wien im "Wien heute"-Interview.
Maßnahmen machen Sinn
Zurückzuführen sei der hohe Anstieg bei den Neuinfektionen viel mehr auf die Öffnungen vom 19. Februar von 2G auf 3G. "Diese Anstiege gehen nur zu einem gewissen Teil auf die neue Omikron-Subvariante BA.2 zurück. Wir sehen, dass sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit von BA.1 – der vorhergehenden Variante – in den letzten Tagen noch einmal erhöht hat und dafür maßgeblich sind die Öffnungen, die am 19.2. erfolgt sind. Das heißt, da hat man jetzt eindeutig gesehen, dass auch die bereits erfolgten Öffnungsschritte das Infektionsgeschehen bereits anheizen."
Allerdings sei die Frage mittlerweile auch nicht mehr, ob man sich mit dem Virus infiziert, sondern, wie häufig wir uns in den nächsten Jahren anstecken werden. "Wir müssen einfach damit rechnen, dass dieses Virus weiter zirkuliert, dass das mehrere Durchgänge machen wird und hoffentlich von Durchgang zu Durchgang weniger schwere Erkrankungen verursacht."
Neue Welle und Impfpflicht im Herbst
Zwar gäbe es aktuell eine hohe Immunisierung in der Bevölkerung, doch diese werde binnen weniger Monate – rechtzeitig zur nächsten saisonalen Welle im Herbst – wieder deutlich absinken. Dann werde auch die Impfpflicht wieder relevant. Einen Lockdown will Klimek dann im Falle einer gar neuen Variante auch nicht ausschließen. Er beschwichtigt jedoch: "Im besten Fall bleibt es jetzt bei Omikron und dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass man hier nochmals einen Lockdown braucht. Zumindest nicht, um die Intensivstationen vor Überlastung zu schützen."