Corona-Impfstoff jetzt doch länger haltbar

In Österreich wurden bisher bereits mehr als 18 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verimpft. Allerdings kommt es bei den insgesamt 35.986.320 Impfdosen, die nach Österreich geliefert wurden, auch zur Überschreitung des Verfallsdatums. Dies ist bisher immerhin nur bei 306.203 Dosen der Fall (Stand: 04.04.2022), wie das Gesundheitsministerium gegenüber "Heute" bestätigte.

"Davon sind ein Großteil Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson und lediglich 18.140 mRNA-Dosen betroffen", hieß es außerdem. "Diese werden allerdings nicht vernichtet, sondern produktgerecht verwahrt, da teilweise mit einer rückwirkenden Verlängerung der Haltbarkeit seitens der Europäischen Arzneimittelagentur zu rechnen ist."

Eine erste solche Verlängerung ist nun in der Schweiz bewilligt worden. Die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte Swissmedic hat am Dienstag die von den Herstellern eingereichten Stabilitätsdaten und die angepasste Arzneimittelinformation geprüft – und der Verlängerung der Haltbarkeit auf zwölf statt wie bisher neun Monate zugestimmt.

Gilt rückwirkend

Die um drei Monate verlängerte Haltbarkeitsfrist gilt rückwirkend und somit für alle derzeitig vorhandenen sowie zukünftigen Chargen. Die Zusammensetzung und die Lagervorschriften für den Impfstoff bleiben unverändert.

Da bei der Zulassung des Impfstoffs Comirnaty am 19. Dezember 2020 noch nicht genügend Erfahrungswerte zur Haltbarkeit vorlagen, wurde das Gesuch erst kürzlich eingereicht.

Lagerbedingungen

Im vergangenen Jahr hatte das Pharmaunternehmen zweimal bei Swissmedic ein Gesuch für neue Lagerbedingungen eingereicht. Das Heilmittelinstitut genehmigte Ende März 2021 die Lagerung bei Temperaturen zwischen minus 25 und minus 15 Grad. Im Juni 2021 bewilligte es die Lagerung von ungeöffneten aufgetauten Durchstechflaschen während maximal eines Monats in einem kontrollierten Kühlschrank bei bis zu 8 Grad.