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61 Prozent teurer! Großpackungen als Abzocke aufgedeckt

foodwatch Österreich hat sich die Großpackungen einiger Lebensmittel genauer angesehen – mit einem Ergebnis, das Konsumenten überraschen dürfte.

Christine Scharfetter
Der Kilopreis ist in einigen Großpackung teurer als in der Standardpackung.
Der Kilopreis ist in einigen Großpackung teurer als in der Standardpackung.
foodwatch Österreich

Aufgrund der allgemeinen Teuerung müssen viele Konsumentinnen und Konsumenten derzeit besonders darauf achten, beim Lebensmitteleinkauf zu sparen. Die aktuelle foodwatch-Recherche zeigt jedoch: Wer zu Großpackungen greift – im Glauben, so weniger zu zahlen –, kann ordentlich draufzahlen.

foodwatch Österreich hat sich in unterschiedlichen Supermärkten Produkte angesehen, die sowohl in Groß- als auch in Kleinpackungen angeboten werden. Bei etlichen Produkten war der Kilopreis oder Literpreis bei den kleineren Gebinden deutlich billiger als bei der größeren Version desselben Produkts. Aktionsware wurde bei der Recherche bewusst ausgeklammert.

Großpackungen im Verhältnis teurer

Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich, fasst die Ergebnisse so zusammen: "Unsere Recherche hat gezeigt, dass die Regel "große Packung – kleiner Preis" nicht immer stimmt. Denn etliche Großpackungen sind im Verhältnis teurer als die kleineren desselben Produkts. Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen jeden Cent zweimal umdrehen, ist so eine Preisgestaltung besonders ärgerlich und aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten nicht nachvollziehbar."

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    Die Merci-Großpackung ist, den Kilopreis betrachtet, gleich um 61 Prozent teurer.
    Die Merci-Großpackung ist, den Kilopreis betrachtet, gleich um 61 Prozent teurer.
    foodwatch Österreich

    Allerdings ist seitens foodwatch auch anzumerken, dass in vielen Fällen der Kilopreis eines Produktes bei größeren Gebinden tatsächlich billiger ist als bei kleineren Packungen. Konsumentinnen und Konsumenten liegen also offenbar meist richtig, wenn sie davon ausgehen, dass sie mit einer größeren Packung Geld sparen können. Umso ärgerlicher ist es, wenn das nicht überall der Fall ist.

    Die Recherche von foodwatch Österreich hat einige besonders drastische Beispiele zutage befördert. Besonders hoch war der Preisunterschied zum Beispiel neben Merci auch bei Mozartkugeln von Mirabell: Die achteckige Plastik-Dose kostet gleich stolze 31 Prozent mehr als das Sackerl. Dabei ist in der Dose nur eine einzige Mozartkugel mehr drinnen. Das "Billa immer gut" Heumilch Joghurt ist im Kilokübel um 11 Prozent teurer, als wenn man zwei 500 g Becher kauft.

    Grundpreis für den Vergleich

    Damit kann man sich beim Einkauf nicht darauf verlassen, dass die Großpackung einen Preisvorteil gegenüber der Kleinpackung bringt. Nur auf den Verkaufspreis zu achten kann also teuer kommen. Es zahlt sich aus, auf den Grundpreis eines Lebensmittels zu schauen. Dieser muss in Euro bezogen auf 100g bzw. 100 ml oder auf 1 kg bzw. 1 Liter am Regal angegeben werden.

    Jetzt fordert foodwatch Österreich, dass die Großpackung zumindest nicht teurer verkauft wird als die Kleinpackung. Konsumentinnen und Konsumenten sollen keinen finanziellen Nachteil haben, wenn sie zu Großpackungen greifen. "Wir fordern den Handel sowie die Hersteller auf, diese Art der Preisgestaltung zu unterlassen. In Zeiten, in denen immer mehr Leute beim täglichen Lebensmitteleinkauf besonders auf das Geld achten müssen, ist dieses Vorgehen schlicht inakzeptabel", so Lisa Kernegger abschließend.