Fashion and Beauty
Salzburger Festspiele – kurze Anzug-Hose, darf das sein?
Die Salzburger Festspiele sind eröffnet: Van der Bellen wurde mit einem Pfeifkonzert empfangen und die Stars setzen neue Fashion-Standards.
Während in Wien wie wild über das Quarantäne-Aus debattiert wird, wurden in der Mozartstadt die weltberühmten Salzburger Festspiele eröffnet – samt hochkarätigen Polit-, Society- und Schauspielstars sowie der neuen Festspielpräsidentin. Da darf auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen nicht fehlen.
Begrüßt wurde der 78-Jährige mit seiner Frau Doris Schmidauer von Landeshauptmann Wilfried Haslauer und dessen Frau Christina begleitet von Militärmusik mit Trompeten und Trommelwirbel, aber auch einem Pfeifkonzert und Buhrufen von einer ganzen Reihe von Demonstrierenden, die eine Strompreissenkung fordern.
Shorts und kein Hemd
So ging es für die Hautevolee Richtung Felsenreitschule zum großen Festakt. Dort begrüßte erstmals die neue Festspielpräsidentin Kristina Hammer die Gäste. Neben Außenminister Alexander Schallenberg, Wirtschaftsminister Martin Kocher und Vize-Kanzler Werner Kogler, natürlich auch die Jedermann-Darsteller Verena Altenberger und Lars Eidinger.
Letzterer sorgte in einem für Salzburg eher ungewöhnlichen Look für Aufsehen: Statt gewohnt Anzug und Hemd zu tragen, entschied sich der 46-Jährige für Shorts und verzichtete stattdessen auf ein Hemd. Eine mutige Wahl, bei der man vielleicht die Wahl der Socken noch einmal überdenken hätte können.
Verena Altenberger hingegen lauschte in einer elegant-legeren Kombination in Weiß – ohne aufwendigen Schmuck – der Ansprache der neuen Festspielpräsidentin, die trotz aller Kulturfreude mit Nachdruck an die derzeitigen Krisenzeiten erinnerte: "Wir haben mehr als zwei Jahre einer Pandemie hinter uns - und ein Ende ist nach wie vor nicht absehbar. Das gilt leider auch für den furchtbaren, durch nichts zu rechtfertigenden Krieg in der Ukraine, der nicht nur unvorstellbares Leid für die unmittelbar Betroffenen mit sich bringt, sondern auch den gesamten Kontinent verunsichert und uns die Illusion raubt, dass so etwas gerade in Europa nach den grauenvollen Erfahrungen der beiden Weltkriege, nie wieder passieren wird."
Friedensprojekt Salzburger Festspiele
Mit den nächsten Worten nahm Hammer gleich noch die Energiekrise und den Klimawandel mit und stellte unter anderem die Frage: "Dürfen wir frenetisch applaudieren und uns ungehemmt über eine gelungene Aufführung freuen, während Menschen ihre Existenzgrundlage oder gar ihr Leben verlieren?"
Ihr Antwort: Ja! Man dürfe der Kunst in diesen Zeiten nicht nur ihren Platz einräumen, man müsse ihr sogar besonders viel Raum zur Entfaltung geben. Die Festspielpräsidentin erinnerte auch an die Ursprünge der Salzburger Festspiele, "die nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs als dezidiertes Friedensprojekt gegründet wurden, mit dem klaren Anspruch, mit der Kraft des Geistes und der Kreativität Brücken zu bauen zwischen Völkern, Religionen, Individuen und den unterschiedlichsten Gruppen unserer Gesellschaften."