Fashion and Beauty

Giftige Chemikalien in Shein-Kleidung gefunden

Greenpeace fand in 47 Teilen des beliebten Händlers aus Asien teils große Mengen gesundheitsschädigender Schwermetalle.

Christine Scharfetter
Der Ultra-Fast-Fashion-Konzern Shein steht immer wieder in der Kritik.
Der Ultra-Fast-Fashion-Konzern Shein steht immer wieder in der Kritik.
YUICHI YAMAZAKI / AFP / picturedesk.com

T-Shirt, Hosen, Kleider und sogar Jacken für unter 10 Euro: Der chinesische Ultra-Fast-Fashion-Konzern Shein dominiert seit 2021 den digitalen Moderaum und beliefert insgesamt 200 Länder – mit kostenlosem Versand bei einer Bestellung über 39 Euro.

Das Erfolgsrezept beruht auf strategischem Marketing auf Social-Media-Plattformen und dem sogenannten Wegwerfprinzip. Ein verschwenderischer Umgang mit Ressourcen, für den es schon lange Kritik hagelt. Anlässlich des Black Friday ging Greenpeace jetzt noch einen Schritt weiter und ließ insgesamt 47 Produkte des Anbieters von Billig-Mode im Labor untersuchen – mit erschreckenden Ergebnissen.

Chemikalien in Kinderkleidung

Für die Analyse wurden 42 Artikel von Shein-Websites in Österreich, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz sowie fünf Artikel aus einem Pop-up-Store in München gekauft. Diese wurden zur chemischen Analyse an das unabhängige Labor BUI in Hamburg geschickt.

96 Prozent der Produkte, darunter Schuhe und Kleidung für Erwachsene sowie Kinder, wiesen Spuren von gefährlichen Chemikalien auf. In sieben der getesteten Produkte wurden die in der EU geltenden Grenzwerte sogar überschritten.

Lebererkrankungen und Hormonstörungen

Die gefundenen Schwermetalle, Beschichtungen sowie Weichmacher können Hautirritationen, allergische Reaktionen und in hoher Konzentration sogar Leberkrankheiten oder Hormonstörungen auslösen - zudem sind sie eine große Gefahr für die Arbeiter und die Umwelt in den Produktionsländern.

"Ob giftige Chemikalien oder Naturzerstörung: Um den Preis zu drücken, nimmt SHEIN scheinbar alles in Kauf. Der Konzern stellt täglich rund 6.000 neue Artikel online und zieht die oft minderjährige Kundschaft via TikTok und Instagram in einen endlosen Kaufrausch", kritisiert Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich. "Die EU-Kommission und die österreichische Bundesregierung müssen solch gefährlichen Fast-Fashion-Konzernen endlich einen Riegel vorschieben."

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