Lange Nacht der Naturparke

Leuchtende Schwammerl lockten in die Dunkelheit

Zur internationalen "Earth Night" gestaltete das Naturpark UnterWasserReich eine Nachtführung. Großes Thema war unter anderem die Lichtverschmutzung.

Niederösterreich Heute
Leuchtende Schwammerl lockten in die Dunkelheit
In einer dunklen Steinhöhle konnten im Naturpark Hochmoor Schrems spezielle Pilze betrachtet werden, die von selbst leuchten.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Zur internationalen "Earth Night" am 6. September rief der Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) zur gemeinsamen Langen Nacht der Naturparke auf. Diesem Aufruf folgte auch das Naturparkzentrum UnterWasserReich und organisierte eine Nachtwanderung für alle Sinne. Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit startete eine Führung zur Himmelsleiter während rund um die Besucher die Nachtaktive Natur zum Leben erwachte.

Gestörter Biorhythmus

Thema der Wanderung war auch die menschengemachte Lichtverschmutzung, die etwa durch Straßenbeleuchtungen und Leuchtreklamen ausgelöst wird. In Europa nimmt die Aufhellung des Nachthimmels jedes Jahr um etwa 6 Prozent zu. Damit ist der Nachhimmel innerhalb von 12 Jahren etwa doppelt so hell geworden.

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    Im Dunkeln waren die Sterne besonders gut zu sehen
    Im Dunkeln waren die Sterne besonders gut zu sehen
    zVg

    "Die Nacht ist für alle Lebewesen von essenzieller Bedeutung. Zum Beispiel für Nahrungssuche und Orientierung, aber auch für Regeneration und Partnersuche. Der Mensch greift durch künstliche Beleuchtung immer weiter in diese natürlichen Prozesse ein und beeinträchtigt diese. Gerade deswegen gilt es, die Nacht zu schützen. Mit unserer ersten Nacht-Natur-Vermittlung wollten wir auf die Besonderheit und Wichtigkeit der Nacht aufmerksam machen", verdeutlicht Thomas Kainz, Geschäftsführer des UnterWasserReich im Naturpark Hochmoor Schrems.

    Strahlende Sterne und leuchtende Schwammerl

    Im Zuge der Nachtwanderung im Naturpark Hochmoor Schrems wurde besonders deutlich, welchen Einfluss künstliches Licht etwa auf die Wahrnehmung in der Nacht hat. Im dunklen Wald wurden nach und nach die Sinne geschärft und spätestens auf der "Himmelsleiter" waren die Augen aller Beteiligten an die Dunkelheit gewöhnt.

    Über den Besuchern erstrahlte folglich der Nachthimmel und die Milchstraße in ihrer unübertreffbaren Schönheit. Der Himmel war so deutlich zu sehen, dass sogar Satelliten erkennbar waren, die zwischen den Abermillionen Sternen ihre Bahnen um die Erde zogen.

    Ein weiteres Highlight wartete am Fuße der Himmelsleiter. In einer kleinen Steinhöhle waren spezielle "biolumineszente" Pilze platziert. Die Pilze leuchten aufgrund eines biologischen Prozesses schwach und können nur in absoluter Dunkelheit bestaunt werden. Zur Verfügung gestellt waren die leuchtenden Schwammerl vom Waldviertler Pilzgarten.

    Dieses Erlebnis ließ sich auch der Schremser Stadtrat Martin Speychal (SPÖ) nicht entgehen und meint: "Diese Nachtwanderung war eine wunderbare und interessante Erfahrung, den Naturpark Hochmoor Schrems neu zu entdecken".

    Auf den Punkt gebracht

    • Zur internationalen "Earth Night" am 06.09.2024 organisierte das Naturparkzentrum UnterWasserReich eine Nachtwanderung, um auf die Problematik der Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen
    • Die Teilnehmer erlebten die nächtliche Natur intensiv, bewunderten den klaren Sternenhimmel und biolumineszente Pilze, während die Bedeutung der Dunkelheit für das Ökosystem betont wurde
    red
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