Gesetz beschlossen
Licht aus! Windräder dürfen nachts nicht mehr blinken
Windräder und andere Anlagen sollen künftig nachts nicht mehr permanent beleuchtet sein. Das hat der Nationalrat am Donnerstag beschlossen.
Was in Deutschland und den Niederlanden bereits seit längerem gilt, ist nun auch hierzulande beschlossene Sache: Die von Anwohnern lange kritisierte verpflichtende Nachtbeleuchtung von Windrädern wurde am Donnerstag im Nationalrat gesetzlich abgedreht.
Austro Control hat den Schalter
"Bisher mussten Windräder aus Sicherheitsgründen in der Nacht rot blinken, um die Gefahr der Kollision von Flugobjekten mit Windrädern zu vermeiden", sagt Lukas Hammer, Klimaschutz- und Energiesprecher der Grünen, und ergänzt: "Künftig muss ein Windrad nur noch dann beleuchtet werden, wenn sich tatsächlich ein Flugobjekt in der Nähe des Windkraftwerks befindet."
Heißt: Sollte doch einmal ein Hubschrauber oder ein Kleinflugzeug in einer niedrigen Höhe in der Nähe von Windkraftanlagen unterwegs sein, kann die Flugsicherung Austro Control die rot blinkenden Lichter kurzfristig wieder aktivieren.
Mehr Akzeptanz für Windkraft
In der Branche hoffte man schon seit Jahren auf eine entsprechende Gesetzesänderung. Zwar würden Bürger in Umfragen selten angeben, dass sie die Blinklichter ablehnen, sagt Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft dem "Standard". Wird aber eine neue Anlage in Gemeinden diskutiert, sei das Blinken ein Punkt, der immer wieder zur Debatte stünde.
"Mit dieser Gesetzesnovelle hat das nächtliche Dauerblinken von Windrädern ein Ende. Es ist ein kleiner Unterschied in der technischen Ausstattung am Windrad — aber mit großer Wirkung", betont Hammer und erläutert: "Diese neuen Möglichkeiten [tragen] aufgrund ausbleibender Lichtemissionen maßgeblich zur höheren Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber der Windkraft bei."
Aktuell deckt die Windkraft über das Jahr gesehen rund 12 Prozent des Stromverbrauchs. Das ungenutzte Potenzial ist aber enorm hoch. Dies ist auch dringend nötig, da Österreich nach wie ein Viertel seines Stromverbrauches aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken bezieht.