KPÖ fordert Leerstandsabgabe

Leerstands-Safari – "Jede zehnte Wohnung steht leer"

Die Wohnungssuche in Wien wird immer schwieriger, gleichzeitig steht in Wien rund jede zehnte Wohnung leer. Die KPÖ fordert eine Leerstandsabgabe.
Wien Heute
04.04.2025, 08:05

Immer wieder fallen auf der Mariahilferstraße leerstehende Geschäfte auf. Was wenigen bewusst ist, ist der Leerstand bei Wohngebäuden im Bezirk. Auf ihrer "Leerstands-Safari" spazierten Kay Michael Dankl, KPÖ-Gemeinderat in Salzburg und Vizebürgermeister und Barbara Urbanic, Spitzenkandidatin der KPÖ für die Wien Wahl, durch Mariahilf und machten auf die bekanntesten Leerstände aufmerksam. Ein besonders wichtiger Punkt für die KPÖ ist das Einführen einer Leerstaatsabgabe, in Salzburg ist das bereits gang und gäbe.

Leerstände in Mariahilf

➤Lamarr Haus: Eines der bekanntesten Leerstandgebäude auf der Mariahilfer Straße ist das angefangene "Lamarr Kaufhaus". Der ursprüngliche Flagshipstore von Leiner wurde von René Benkos Signa Gruppe gekauft. Durch die Signa-Pleite wurden die Bauarbeiten nicht fortgesetzt, seit eineinhalb Jahren steht die Baustelle nun still. In Wien steht siebenmal so viel leer, wie im ganzen Vorjahr gebaut wurde. Das ist wohnungspolitisch ein Wahnsinn”, so Urbanic

➤Breite Gasse: Unweit des Lamarr Kaufhauses befand sich der nächste Stopp der Leerstands-Safari: die Breite Gasse 15. Das Biedermeier Haus steht seit 25 Jahren leer. Der neue Besitzer, ein Anwalt, hat das Gebäude 2022, gekauft und wollte es sofort abreißen lassen. "Seitdem gibt es hier ein hin und her. Es wurde immer wieder versucht, Abrissgenehmigungen zu erwirken, bis jetzt ist es nie gelungen. Das Haus zwar nicht denkmalgeschützt, liegt aber in der Schutzzone Spittelberg. Hier eine Abrissgenehmigung zu bekommen ist schwieriger, als anderswo", wie Urbanic erklärt. "Man hat zwei Obergeschosse, da könnte man locker zwei Wohnungen machen, das Erdgeschoss könnte man auch nett herrichten", überlegt Dankl.

„Wenn Immobilienbesitzer Häuser verfallen lassen, anstatt sie zum Wohnen zu nutzen, muss die öffentliche Hand einschreiten. Wien braucht eine Leerstandsabgabe, um Spekulanten zu stoppen. Denn Wohnungen sind zum Wohnen da”, sagt Urbanic.

➤Zollergasse: In der Zollergasse 31 befand sich früher ein Post- und Telegrafenamt. Nachdem dieses eingestellt wurde, hätten hier 34 Luxuswohnungen und zwei Geschäftslokale entstehen sollen. Als auch dieser Eigentümer pleite gegangen war, hieß es Schluss für die Wohnungen, seitdem ist auch dieses Gebäude ein Leerstand – und das seit zehn Jahren.

KPÖ fordert Leerstandsabgabe

Dass in ganz Wien so viele Gebäude leer stehen, sieht die KPÖ als großes Problem. Deshalb fordern sie nun eine Leerstandsabgabe – ganz nach Salzburger Vorbild: "In Salzburg hat sogar die ÖVP nach jahrelangem Druck aus der Opposition eine Leerstandsabgabe eingeführt", sagt Dankl. Urbanic fügt hinzu: „Eine Leerstandsabgabe, wie wir sie fordern, trifft nicht die Wohnung von der Oma, die ein paar Monate leersteht, sondern Investoren, die mit ihren krummen Geschäften Millionen einsack’ln.”

Um die verfallenen Gebäude wieder bewohnbar zu machen, soll eine lückenlose Sanierung stattfinden. Im Wahlprogramm fordert die KPÖ die "großflächige Wiederaufnahme der Errichtung von stadteigenen Wohnungen" sowie „die lückenlose Sanierung und Instandhaltung bestehender Bauten.” Für den privaten Mietmarkt soll es ein „Wohn-Pickerl” gegen ebensolche Häuser geben. Vermieter sollen alle drei Jahre die Bewohnbarkeit des Hauses nachweisen müssen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 04.04.2025, 08:14, 04.04.2025, 08:05
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